Die Nacht war der absolute Horror. Ich bin von den Drecks-Mücken gefressen worden. Ich hab zwar eine Mücke nach der anderen erschlagen, aber da ich keine Fenster zumachen konnte wegen der Hitze, bin ich dann gegen halb vier Uhr morgens raus ins Freie und zum Strand in die Cala Pada gegangen. Irgendwie passt das ja schon wieder zu meiner antizyklischen Lebensweise, obwohl ich jetzt gerade viel lieber eine Mütze voll Schlaf genommen hätte, als mitten in der Nacht am Strand rumzudümpeln.
Also bin ich wieder zurück gegangen und habe ich mich im Garten in einen Liegestuhl gelegt. Es machte den Anschein, dass es hier so gut wie keine Mücken gibt und so war ich froh, dass ich ein wenig ausruhen kann. Kurz darauf bin ich eingedöst. Leider hat es nach einer Viertelstunde das Regnen angefangen. What the Fuck, langsam komme ich mir vor Donald Duck, wenn ihn eine einzige Wolke verfolgt und es nur bei ihm regnet, während sich alle anderen am Sonnenschein erfreuen.
Also bin ich widerwillig rauf in mein Turmzimmer geklettert, aber da war jetzt natürlich erst recht die Hölle los, weil durch den Regen die Mücken rein geflogen sind. Mir war dann der Regen egal und ich bin wieder runter in den Garten. Da hab ich dann die Liege gut unter einer Palme platziert, sodass der Regen zunächst nur ein wenig durchkam. Aber eigentlich spielte das keine Rolle mehr, weil es sich um einen Sandregen aus der Sahara handelte und ich nun eine besondere Wellnessbehandlung erhielt. Am nächsten Tag konnte man am Trike gut sehen, was da so runter kam. Aber natürlich war es nicht nur am Trike so, sondern das ganze Haus war eingesaut. Tische, Stühle, Liegen und der Boden, so trug man den Dreck auch gleich ins Haus rein. Allerdings war das nicht mehr so schlimm, weil der Wind den Sand auch durch die Fenster nach innen blies.


Inzwischen war es schon 5 Uhr und die “Bine”, die liebe Nachbarin, war inzwischen aufgestanden, weil sie heute nach Deutschland fliegt. Ich hab dann mal geklopft und gefragt, ob sie mir ihr Moskitonetz verkauft, weil sie es ja jetzt nicht mehr braucht. Sie war so lieb und hat es mir sogar geschenkt. Ich bin natürlich sofort in meinen Turm geklettert und hab das Netz installiert. Nach einer Installation folgt der Test und so hab ich 2 Stunden lang getestet, ob man schlafen kann. Test bestanden – ich habe 2 Stunden durchgepennt und nicht einen einzigen Stich bekommen. Was bin ich froh!
Am Vormittag hab ich versucht, den Schalter für die Auspuffklappen am Trike zu reparieren. Wenn man die Flaps nicht schließen kann, ist das Trike schon arg laut, wenn man hier durch die verträumten Ortschaften rollt. Der Schalter hat natürlich genau an dem Tag den Geist aufgegeben, als ich in Deutschland losgefahren bin. Beim Theo in der Werkstatt hatten wir den Motor warmlaufen lassen, als der Temperaturfühler ersetzt wurde. Da wollte Theo die Flaps schließen, damit uns nicht die Ohren wegfliegen, aber der Schalter wollte nicht in der „geschlossen“ Stellung bleiben. Theo meinte zu mir, mach du das, so hab ich dann den Schalter gedrückt und er ist in der „geschlossen“ Stellung geblieben. Deshalb haben wir es nicht bemerkt, dass das sein letztes Mal war, dass er funktioniert hat. Sonst hätte ich ihn gleich austauschen können. Also wollte ich nun versuchen, den Schalter irgendwie zu reparieren, wenigstens notdürftig. Leider hab ich auch nach 3 Stunden Arbeit und unzähligen Improvisationsversuchen keinen Erfolg gehabt. Na ja, dann ist das halt jetzt so, wenn sich jemand am lauten Sound stört. Offenbar muss das jetzt so sein und somit: Not my problem anymore 😉
Gegen Mittag bin ich dann mit Willi an den Beach gegangen. Hier war Hochbetrieb beim Kite- und Windsurfen, weil wir ca. 5 – 6 Windstärken hatten. So haben wir dann den Surfern zugesehen und nebenher ein paar Bierchen gezwitschert.
Dem Willi ist dann der Wind zu viel geworden und wir sind mit seinem Auto nach Portinatx gefahren. Allerdings war dort der Wind auch nicht weniger, na ja, ist halt ein windiger Tag. Wir haben uns dann gemütlich eine ordentliche Portion Muscheln mit Chili Soße bestellt und noch ein paar Bierchen nachgelegt. Auch ein Espresso durfte natürlich nicht fehlen.

Als wir dann gegen 6 Uhr wieder zurück sind, hat mir Willi seinen Roller angeboten, dass ich damit gerne zum Einkaufen fahren kann. Das hab ich dann auch gemacht (ja, hier kann man auch am Sonntag einkaufen) und als ich wieder zurück war, hab ich in aller Ruhe geduscht und meine unzähligen Stiche der letzten Nacht versorgt. Ich habe hier ein super gutes Zeug gekauft, damit sich die aufgekratzten Stiche nicht entzünden, der Juckreiz etwas nachlässt und die Stelle gekühlt wird.

Jetzt freue ich mich riesig auf eine hoffentlich ruhige Nacht im Moskitonetz. Na dann gute Nacht und La Le Lu, nur der Mann im Mond schaut zu!
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