Und täglich grüßt das Murmeltier, so in etwa muss sich Bill Murray gefühlt haben, als er den gleichen Tag immer und immer wieder erlebte. So machte ich mich wieder fertig und schob mein Trike auf die Straße, damit ich ohne Kupplung losfahren konnte, um mich abermals auf den Weg in die Werkstatt machen zu können. Und wieder war ich um 9 Uhr in der Werkstatt, allerdings war heute kein Chaos auf dem Hof und ich konnte das Trike ohne Probleme abstellen. Heute kam mein Trike tatsächlich auf die Bühne und wurde repariert. Es war das absolute Highlight in der Werkstatt und wahrscheinlich wird es wohl das einzige Trike bleiben, das mit dieser Hebebühne den Boden verlässt. Der Mechaniker hat alles hinbekommen und wurde während der Reparatur nicht nur ein Mal fotografiert und gefilmt. Aber eine Sache machte ich ihm Probleme – das Entlüften. Man muss aber dazu sagen, dass das Entlüften beim Trike etwas verzwickter ist, als bei einem Auto.
Als das Entlüften wiederholt nicht geklappt hat, habe ich ihm angeboten, dass wir das Trike von der Bühne nehmen, dann kann er sich schon mal um die wartenden Kunden kümmern und weiter machen. Ich kann mich dann im Hof um das Entlüften kümmern, weil man hierfür keine Hebebühne benötigt. Gesagt – getan und nach dem üblichen Gezeter hatte ich schon bald wieder guten Gegendruck beim Treten des Kupplungspedals.
Gekostet hat das Ganze dann 50 EUR und ich war happy und zuversichtlich, dass die Kupplung jetzt wieder funktioniert. Der Punkt, an dem die Mitnehmerscheibe Kontakt mit dem Schwungrad bekommt, hatte sich nun deutlich nach oben verlagert und war zu Beginn total ungewohnt. Ungefähr so, wenn man mit dem linken Fuß auf die Bremse tritt, da macht man auch erst mal ne Vollbremsung. 😂
Ich hab dann gleich noch eine kleine Testfahrt unternommen und bin bei dieser Gelegenheit zum Tanken gefahren. Anschließend noch schnell zum Eroski zum Einkaufen, weil mir langsam die Getränke und das Essen ausgingen. Die Kupplung hatte die kleine Testfahrt gut überstanden. Ich plante dann für später noch eine Tour rund um die Insel, aber jetzt musste ich erst mal Pause machen, weil das Bücken und Verbiegen beim Arbeiten am Trike einfach Gift für meine Wirbelsäule ist. Allerdings werden die Schmerzen durch die freigesetzten Glückshormone etwas unterdrückt, was sehr trügerisch ist, denn wenn der Hormonspiegel wieder sinkt, bekommt man die Rechnung für jede zusätzliche Belastung, die man während der Glücksphase auf sich genommen hat. Das ist wie im Rennsport, jede Kurve hat eben ihr Limit, egal wie breit die Schlappen sind.
Am Abend bin ich dann eine schöne Tour über die Insel gefahren über Ibiza Stadt, Platja des Jondal, San Jose und San Josep, San Antonio und weiter nach Santa Agnes, Sant Mateu, Santa Gertrudis und wieder zurück nach Santa Eularia.
Die Tour war wunderschön und allem Anschein nach, ist der Kupplungsdruck wieder stabil. An den verlagerten Kontaktpunkt der Kupplung hatte ich mich schnell gewöhnt und nicht länger darüber nachgedacht. Es ist immer wieder interessant, was der Mensch doch für ein Gewohnheitstier ist und sich aber trotzdem in kurzer Zeit auf neue Situationen einstellen kann. Mit diesen wunderschönen Impressionen und mit der Vorfreude auf die kommenden Tage mit einem funktionierenden Trike habe ich diesen Tag ausklingen lassen. Davon abgesehen war ich auch ganz schön am Ende, weil es ein actionreicher Tag war. Buenas Noches…
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