Mit dem Trike ins Mittelmeer.

Monat: Juli 2021 (Seite 2 von 2)

Midnight Express

Die Nachwirkungen des hyperaktiven Vortages hatten natürlich Auswirkungen gezeigt und die Rechnung dafür bekam ich postwendend. Aus diesem Grund bin ich lange liegen geblieben, das ist das Einzige, was ich machen kann – Oxy einwerfen und Ruhe geben. Wie könnte es in dieser Situation auch anders sein, hat sich Willy gemeldet, dass sein MacBook Ärger macht und er keine Rechnungsdateien mehr öffnen kann. Ich hab ihm dann kurz erklärt, dass ich noch nicht aufstehen kann, aber wenn er will, kann er mir gerne sein MacBook vorbei bringen und ich kümmere mich darum, sobald es mir wieder besser geht.

Willy hat dann sein MacBook vorbei gebracht und bei dieser Gelegenheit hat er bemerkt, dass die Treppe, die so steil ist, dass sie schon fast eine Leiter ist, für Personen mit unserer Statur (mind. 100 kg) nicht wirklich lustig ist. Er hat mir auch erzählt, dass bei Hildegard der WLAN Router geliefert wurde und ich mich doch bitte bei ihr melden soll, um einen Termin für die Konfiguration des Netzwerks zu vereinbaren. Hätte der Router jetzt nicht einen Tag später geliefert werden können. Das Schicksal ist schon eine echte Bitch. Wenn man eh schon Boden liegt, wird noch kräftig nachgetreten. Das Problem ist gar nicht so sehr, dass man etwas erledigen muss, was man natürlich verschieben kann, aber von dem Zeitpunkt an, wo man es erfahren hat, schwebt dieses Damokles-Schwert über einem und man bekommt es nicht mehr aus dem Kopf. Nun warten schon zwei Aufgaben auf mich.

Als ich dann wieder auf die Beine kam, hab ich mich erstmal um das MacBook von Willy gekümmert. Anschließend hab ich mit Hildegard einen Termin gegen 17 Uhr vereinbart, um das WLAN einzurichten. Weil aus meinem Kühlschrank die gähnende Leere brüllte, bin ich zum Eroski einkaufen gefahren. Das war eine gute Idee, nicht nur wegen dem Einkaufen, sondern wegen der fantastischen Klimaanlage. Beim Eroski einzukaufen ist schon fast wie eine erfrischende Dusche. 😉

Wieder zuhause hab ich was gegessen und mich anschließend wieder hingelegt, damit ich den 17 Uhr Termin bei Hildegard schaffe. Mit meinem Tablet kann ich ja Prime Video nutzen und musste auf mein alltägliches „Hubert und Staller“ nicht verzichten. Das ist mir wichtig, weil es mich in eine positive Stimmung versetzt. Vor allem wenn’s gerade nicht so gut läuft, ist das ein sehr wichtiger Anker für mich und bringt mich schnell wieder auf positive Gedanken.

Kurz vor 17 Uhr bin ich dann los zur Hildegard. Zum Glück war das gleich ums Eck, denn auf lange Touren hatte ich heute so gar keinen Bock. Das WLAN war auch recht zügig eingerichtet und ich konnte mich wieder vom Acker machen. Hildegard ist zwar wirklich eine Nette, aber heute war einfach nicht mein Tag. Als ich wieder zuhause war, hab ich meine Ibiza Playlist gestartet und beim Lauschen dieser wohlklingenden Töne bekam ich Lust, an meinem Blog weiter zu schreiben. Später kam dann Willy noch vorbei, um sein MacBook abzuholen und auf einen kleinen Ratsch.

Gegen 22:30 war ich dann schon im Bett, als mir ein Gedanke durch den Kopf schoss. Na besser ein Gedanke als eine Kugel, was. 😂 Und zwar fiel mir Sonja wieder ein, der ich ja angeboten hatte, mit ihr mal eine Tour über die Insel zu fahren, bevor das Trike die Grätsche machte. Nachdem das Trike nun wieder in Ordnung ist, möchte ich auf jeden Fall zu meinem Wort stehen. Deshalb hab ich noch schnell auf WhatsApp gepostet, dass das Trike wieder fährt und wenn sie noch Interesse an einem Ausritt hat, soll sie mir einfach Bescheid geben, wann es bei ihr passen würde.

Jetzt ist aber für heute Feierabend und so hab ich meinen Verdampfer eingeheizt, für meine abendliche Portion THC, um besser einschlafen zu können. Der Verdampfer hatte noch nicht seine finale Temperatur erreicht, als der Kuckuck aus meinem Handy rief. Ich warf noch schnell eine Blick drauf und es war Sonja, die stante pede geantwortet hatte. Sie schrieb, dass sie gerade ein Geschiss mit ihrem EC-Cash Gerät hat und sie es aber dringend braucht, weil sonst beim Hippie Markt die Kunden bei ihr nicht mit Karte zahlen können. Da wir früher im Laden auch ein EC-Cash Gerät hatten, kannte ich mich mit diesen Geräten ein wenig aus und hab versucht, ihr zu erklären, was sie tun soll. Das hat so gar nicht geklappt und deshalb hab ich gefragt, wo sie denn wohnt. San Carlos war mit dem Trike nur 10 Minuten von hier und so hab ich ihr angeboten, dass ich noch kurz bei ihr vorbei komme und das Gerät wieder fit mache. Alles klar, so bin ich dann auf nach San Carlos.

Bei ihr angekommen, hat sie mir ein Bier angeboten und wir haben gequatscht. Nebenher hab ich mich um das EC-Cash Teilchen gekümmert und es wieder hinbekommen. Wir haben uns super unterhalten und ein Blick auf die Uhr verriet mir dann, dass es schon 3 Uhr früh war. Tja, die Zeit vergeht eben sehr schnell, wenn man Spaß hat. Ich hörte dann draußen eine Harley ankommen und Sonja meinte, dass jetzt ihr Freund nach Hause kommt. Zum Glück war der cool und hatte nichts Unanständiges vermutet. Stattdessen hat er nur gemeint, dass es ein cooles Trike ist und dass man schon dicke Eier braucht, wenn man von Deutschland hier runter fährt. Da hat er wohl Recht, denn mein Rückgrat ist fertig mit der Welt und wenn man kein Rückgrat mehr hat, dann bleiben ja nur noch die Eier, oder? 🤣 Ihr Freund hat dann noch gemeint, dass gerade ein paar Bullen auf der Straße sind, die aber harmlos sind. Okay, das kenn ich anders, bei uns sind die Bullen alles, nur nicht harmlos. Ich hab mich dann nach diesem kurzen Intermezzo verabschiedet und mich auf den Heimweg gemacht.

Nachdem ihr Freund kurz zuvor mit der Harley nach Hause kam, konnte ich jetzt das Trike bedenkenlos anlassen, weil die Nachbarn eh schon wach waren. 😉

Gegen 4 Uhr früh war ich dann tatsächlich im Bett. Was für ein Tag! Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. 😁

Falls ich wieder irgendwann aufwachen sollte, geht’s hier weiter…

Blow Job und Drohne.

Beschämt sei, wer hier Schlechtes denkt. 😉 Es ist der Wind, der hier seit Tagen immer wieder bläst. Wind und Drohne passen nicht wirklich gut zusammen. Die Drohne besitzt zwar eine sehr ausgereifte Technik, die durchaus in der Lage ist, Turbulenzen auszugleichen. Wenn sich jedoch die Windgeschwindigkeit der maximalen Höchstgeschwindigkeit der Drohne annähert, wird es schon bald unmöglich, die Drohne wieder zum Ausgangspunkt zurück zu fliegen. Wenn man gegen den Wind anfliegen muss, wird der Akku auch wesentlich schneller leer gesaugt und wenn die verbleibende Energie aufgebraucht ist, wird die Drohne abstürzen. Bei einem Preis von über 1000 EUR sollte man sich sehr gut überlegen, welchem Risiko man die Drohne aussetzt.

Jedenfalls war heute ein Tag mit etwas weniger Wind, allerdings waren einige Böen dabei, die nicht unkritisch waren. Meine Strategie war, dass ich die Drohne deshalb nicht all zu weit von mir entfernt fliege und bei 50% verbleibender Akkuladung den Rückflug und die Landung einleite. Das sollte funktionieren.

Per Google Earth habe ich mir eine Stelle ausgesucht, die sehr abgelegen war. Man glaubt es nicht, aber in einem belebten Umfeld gute Aufnahmen zu filmen mit einer Drohne, ist schier unmöglich. Sobald man anfängt, sein Equipment nur auszupacken und alles vorzubereiten, ist immer mindestens einer dabei, der sich dann so ganz subtil millimeterweise annähert, bis er nah genug da ist, um einen anzuquatschen. Dann geht die Fragerei los, die irgendwann in der entscheidenden Frage gipfelt: „Darf ich mal einen Blick aufs Display werfen?“ Und das wars dann, für den Rest des Flugs klebt dieser Mensch dann auf Tuchfühlung an einem dran. Sobald die Drohne abhebt, weiß wirklich jeder im Umkreis von 100 Metern, dass es was zu Gaffen gibt.

Aus diesem Grund hatten wir damals bei professionellen Filmproduktionen großräumig abgesperrt, aber trotzdem hatten die Aufnahmeleiter alle Hände voll zu tun, aufdringliche Passanten vom Set fernzuhalten. Den meisten Menschen fehlt es einfach an Respekt und auch an Fingerspitzengefühl, wie man mit der Privatsphäre anderer Menschen so umgeht, dass sich der Andere nicht belästigt fühlt. Meistens sind das dann auch die Menschen, die sich beleidigt fühlen und aggressiv reagieren, wenn man sie bittet, einen in Ruhe zu lassen. Die eigene Freiheit hört dort auf, wo des Anderen Freiheit beginnt. Aber weil die meisten Menschen leider nicht nach diesem Grundsatz leben, suche ich mir nur noch Plätze aus, die sehr abgelegen sind. Zum Glück hat die Drohne ohne Wind eine Reichweite von 5000 Metern, natürlich nur, wenn keine Hindernisse dazwischen sind und bei optimalen Bedingungen.

Mit Hilfe von Google Earth habe ich Punta des Pinot gefunden, eine vielversprechende Stelle, weil sie sehr abgelegen war und offenbar ein gutes Motiv darstellte. Allein schon die Fahrt dort hin war wunderschön. Hier ist es wirklich möglich, mehrere Dinge zu vereinen, damit der Spaß schon beim Losfahren beginnt. In Punta des Pinot angekommen war doch sehr überrascht, weil es auf Google Earth nicht erkennbar war, wie steil hier die Küste ist.

Allerdings war es wunderschön und so begann ich, meine Drohne startklar zu machen. Ein wenig mulmig war mir schon, weil der Wind doch ganz schön ums Eck pfiff. Gleich nach dem Start hielt ich die Drohne erstmal in einem stabilen Schwebeflug über der Straße. So konnte ich testen, ob ich gegen den Wind anfliegen konnte. Als ich mir relativ sicher war, dass ich die Drohne stets unter Kontrolle hatte, bin ich raus übers Wasser geflogen. Leider kann ich die Clips hier nicht posten, weil ich das gedrehte Material im Winter schneiden und vertonen möchte.

Hier habe ich ein paar Take Outs des gedrehten Materials zusammengestellt. Ich bin immer wieder überrascht, in welcher Qualität diese kleine Drohne aufzeichnet. Man bedenke, dass die folgenden Bilder keine geschossenen Stills sind, sondern einzelne Frames aus dem gedrehten Material, teilweise sogar Frames aus der Bewegung heraus.

Es ist immer wieder eine Wohltat für die Seele, wenn ich die Bilder sehe. Filmen – fotografieren – Trikefahren, für mich eine unschlagbare Kombination, die mir dabei hilft, meine Schmerzen zumindest teilweise zu verdrängen. Ich kann jedem, der chronische Schmerzen hat, nur dringend raten, nicht in Selbstmitleid zu verfallen sondern die 10 Dinge aufzuschreiben, die einem am meisten Spaß machen. Es werden einige Dinge dabei sein, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich sind und einige, die vielleicht nur noch bedingt möglich sind. Und dann gibt es vielleicht Dinge, die man schon immer mal machen wollte, aber es noch nicht ausprobiert hat. Vielleicht ist gerade jetzt der Zeitpunkt gekommen, auch mal Neues zu beginnen und kreativ darüber nachzudenken, was sich vielleicht kombinieren lässt.

Das Wichtigste ist, nicht aufzugeben und sich von anderen Menschen nicht sagen zu lassen, dass man das Eine oder Andere nicht mehr machen kann. Solche Sprüche sind unverantwortlich und gemein, weil es für jemanden mit chronischen Schmerzen schon schwer genug ist, überhaupt noch Motivation für Irgendetwas aufzubringen. Deshalb lieber unterstützen – aber auch nicht forcieren – sondern wenn ein Kranker einen Plan hat, dann kann man ihm doch einfach etwas Mut zusprechen, anstatt ihn zu demotivieren, oder? Ich bin heilfroh, dass niemand in meinem engsten Kreis so negativ drauf ist.

Nachdem die Akkus meiner Drohne zur Hälfte leer waren, hab ich hier die Zelte abgebrochen und bin schön gemütlich nach Hause gefahren. Ich hab dann meine Pause eingeläutet und hab ein paar Stunden im Liegen verbracht, damit ich später auch noch was mit dem Tag anfangen kann.

Nachdem meine Akkus und die der Drohne wieder geladen waren, hab ich mit Google Earth nach einer interessanten und abgelegenen Stelle gesucht – und natürlich auch gefunden. Die Cala den Sera im Norden von Ibiza sah in Google Earth sehr vielversprechend aus. Außerdem soll es dort eine Ruine geben, die von Künstler bearbeitet wurde. Aber fast noch interessanter war die Straße, die zur Bucht führt. Eine sehr kleine Straße mit unzähligen Kurven der Küste entlang. Ich war sehr gespannt, wie es sich in der Realität darstellt. Na dann mal los.

Der Leuchtturm ganz in der Nähe von Portinatx ist über weite Entfernungen zu sehen, vor allem wenn man von der Seeseite kommt, bei einer Überfahrt von Mallorca kommend. Weit kann es also nicht mehr sein bis Cala den Sera.

Die erwähnte Ruine hatte ich auch gefunden. Von oben sah das Ganze jedoch ziemlich unscheinbar aus.

Bei näherer Betrachtung kamen dann die künstlerischen Werke zum Vorschein. So wird aus einer Ruine auf einmal ein Kunstwerk.

Langsam aber sicher neigte sich die Sonne immer weiter in Richtung Horizont und so war es Zeit für mich, wieder aufzubrechen. Die Rückfahrt war wunderschön, weil es eine traumhafte Lichtstimmung gab. Die Yachten hatten sich schon einen Ankerplatz in den Buchten für die Übernachtung gesichert.

Als ich wieder im Casa Capitano ankam, waren Schorsch und Willy gerade dabei, ein leckeres Thai Abendessen zu kochen. Sie haben mich natürlich eingeladen, aber ich war am Ende und wollte nur noch liegen. Ich hab mich dann eingedampft und bin dann auch bald eingepennt. Cannabis hilft mir wirklich gut beim Einschlafen. Ich wach zwar trotzdem wieder in der Nacht auf, aber die erste Schlafphase ist deutlich länger und hält manchmal sogar bis zu 3 Stunden an. Na dann gute Nacht.

Nach der Schlafphase geht’s dann hier wieder weiter…

Nachtjäger im Stress.

Endlich war mein Trike wieder fahrbereit und ich konnte die Probleme aus meinem Gedächtnis löschen. Rein theoretisch könnte sich zwar über Nacht ein erneuter Druckverlust bemerkbar machen, weil durch das häufige Treten der Kupplung beim Fahren Druck entsteht, der zur Dichtheit beiträgt. Über Nacht im Ruhezustand ist dann das ganze System ohne Druck und dadurch könnte dann wieder Bremsflüssigkeit austreten und somit Luft eindringen. Aber das will ich mal nicht hoffen. Manchmal wünsche ich mir wirklich etwas weniger zu wissen, weil Wissen auch ein Fluch sein kann und man sich über Dinge Gedanken macht, wo jemand ohne entsprechendes Wissen gar nicht erst daran denkt, also unbelastet bleibt. Leider ist das Lernen eine Einbahnstraße und wenn man es erst gelernt hat, bleibt es bestehen und man kann es nicht rückgängig machen.

Es war noch früh am Tag und somit hatte ich Gelegenheit, an meinem Blog weiter zu schreiben, so lange es noch nicht so heiß ist. Ich hab mir einen Kaffee genommen und mich ans Notebook gesetzt. Und los geht’s, aber what the fuck…

Anstatt am Blog zu schreiben, hatte ich also schon das nächste Problem am Hals. Als das Notebook wieder einsatzbereit war, blieb keine Zeit mehr, um am Blog weiter zu schreiben. Ist doch super, wenn man von Gott unterstützt wird und man völlig schmerzfrei, einfach nach seinem Gusto leben kann. Es heißt ja immer, dass Gott den Menschen den freien Willen gegeben hat. Ja wo soll der denn sein, wenn jedes Mal, wenn man sich etwas vornimmt irgendein Desaster passiert und man genötigt ist, genau das, was man tun wollte, eben nicht tun kann und wenn man sich nicht unmittelbar um das Problem kümmert, kann man das, was man tun will, auch nie wieder tun. Diese Systematik verstehen Menschen um so besser, um so mehr sie aktive Tätigkeiten anstreben. Faule Säcke, die den ganzen Tag auf der Couch liegen, während sie Chips und Pizza in sich reinfressen, werden das nicht erleben, weil hier fast nichts schief gehen kann, außer dass der Fernseher schlapp macht oder der Lieferservice die falsche Pizza bringt. Aber sobald man damit anfängt, z.B. Autos zu reparieren, die Wohnung zu renovieren oder sonstwie handwerklich tätig wird, ist Schluss mit Friede, Freude, Eierkuchen.

Dr. Joseph Murphy hat das schon in seinem Buch „Die Macht des Unterbewusstseins“ beschrieben. Daher auch der Ausdruck „Murphy’s Gesetz“ das besagt, dass alles, was schief gehen kann auch schief gehen wird. Ich habe wirklich hart an mir gearbeitet, um mein Unterbewusstsein umzuprogrammieren, aber auch nach jahrelanger Arbeit hat sich eines in meinem Leben nicht verändert, nämlich dass mir die Unmöglichsten Sachen passieren. Das hat schon in meiner Kindheit angefangen, so lange ich mich zurück erinnern kann. Allein über alles, was mir passiert ist, könnte ich ein 1000 Seiten langes Buch schreiben. Ich rede nicht davon, das etwas kaputt geht oder man einen Unfall hat, sondern eher davon, dass ich heraus gefunden habe, dass meine damalige Frau ihren Ex-Mann erschossen hat, während ich zwei geladene Waffen im Haus finde, oder dass einem Freund von mir in den Kopf geschossen wird, währen wir gemütlich an der Bar sitzen. Von solchen Ereignissen könnte ich ein Buch füllen, was ich vielleicht sogar noch machen werde.

Aber nicht jetzt, sondern jetzt ist es an der Zeit, endlich loszufahren und mir den Fahrtwind ins Gemächt blasen zu lassen, während ich auf der Suche nach guten Motiven zum Fotografieren bin und meine Lieblingsoptik vor mir habe.

Damit das hier keine Bleiwüste wird, hier mal ein paar Bilder. Bei solchen Ausblicken lassen sich die Alltagsprobleme schnell wieder vergessen und man kann einfach nur das pure Sein genießen.

Meine Route führte mich über die kleinsten Straßen auf der Insel, aber genau auf diesen Straßen hat man seine Ruhe und die Schönheit der Insel kann ungetrübt auf einen wirken. Und aus diesem Grund halte ich jetzt meine Klappe und wünsche viel Spaß beim Betrachten der Bilder.

Als ich wieder nach Hause kam, war ich gut durchgeröstet. Ich hätte lieber früher losfahren sollen und nicht erst mittags. Aber hey, das ist gar nicht so schlimm, da mach ich eben am Nachmittag eine ausgeprägte Pause und fahre erst wieder am Abend los, um vielleicht ein paar gute Nachtschüsse einzufangen. So bin ich also gut ausgeruht wieder losgefahren, als sich die Sonne schön langsam in Richtung Horizont neigte und ihr Licht schon deutlich wärmer war als tagsüber.

Und so wurde es langsam Nacht. Mein erstes Motiv sollte die Bucht von Santa Eularia sein, mit langen Belichtungszeiten, damit vielleicht das bewegte Wasser einen unscharfen Effekt bekommt.

Die Moskitos haben mich sprichwörtlich gefressen. Leider hatte ich vor lauter Euphorie total vergessen, das Autan mitzunehmen. Ich hab mir dann einen abgelegenen Feldweg gesucht, in der Hoffnung, etwas weniger von den Moskitos attackiert zu werden. Nach kurzer Zeit bin ich fündig geworden und hab mein Stativ aufgebaut, die Kamera ausgepackt und auf dem Stativ montiert. Als ich den Fernauslöser montieren wollte, traute ich meinen Augen nicht. Es kam ein Auto von vorn und musste hier lang fahren. Leider gab es auf diesem Feldweg keine Möglichkeit, aneinander vorbei zu fahren. Also hab ich alles wieder abgebaut und eingepackt und wollte gerade rückwärts in der Dunkelheit losfahren, als von hinten ein anderes Auto kam. Keines der beiden Autos wollte zurück fahren und ich stand mitten drin. Als sich nach einer Weile nichts tat, hab ich meinen Motor abgestellt und das Licht ausgemacht. Dann hab ich diese Volltrottel auf englisch angebrüllt, dass ich in die nächste Kneipe gehe, wenn sich nicht einer der beiden in den nächsten Minuten bewegen würde. Das Auto hinter mir hat dann offenbar das Denken begonnen und ist rückwärts gefahren. So konnte ich dann auch rückwärts fahren, bis das Auto vor mir vorbei fahren konnte. Was hätten die beiden wohl gemacht, wenn ich nicht dazwischen gewesen wäre? Hätten sie dort übernachtet? Wer weiß, die Dummheit der Menschen ist eben grenzenlos. Na mir war wenigstens die Lust am Fotografieren für heute vergangen. Aber man sagt ja, ein neuer Tag, ein neues Glück.

Hier steht es, ob es ein neues Glück gab…

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