Mit dem Trike ins Mittelmeer.

Autor: admin (Seite 4 von 5)

SOS …- – -… Mayday …- – -…

Nach diesem unerträglich langen Wochenende ist jetzt endlich Montag. Ich bin schon seit halb fünf wach, weil ich super nervös bin, ob das klappt. Da stand ich also um 5 vor 8 Uhr bei der Gemeinde. Kein Schwein da, alles ruhig, hmmmm und jetzt. Ich hab dann frecher Weise einfach mal geklingelt – nichts passierte. Soll ich jetzt noch mal klingeln? Ich weiß ja nicht, dann sind die vielleicht von Haus aus sauer, wenn hier so ein langhaariger Wilder am Montag Morgen gleich mal Terz macht. Lieber geduldig warten und ruhig bleiben. Auf einmal ging ein Fenster auf und eine freundliche Dame stand da. Ich hab ihr meine Geschichte erzählt und in welch misslicher Lage ich mich jetzt befinde und dass ich auf ihre Hilfe angewiesen bin. Sie hat sich sofort verständnisvoll gezeigt und mich hinein gebeten, weil der vereinbarte Termin nicht erschienen ist, allerdings unter dem Vorbehalt, wenn der vereinbarte Termin aufschlägt, muss ich wieder warten. Ich hab mich ganz herzlich bedankt und gesagt, dass ich auch gerne den ganzen Tag warte und heilfroh bin, dass mir überhaupt geholfen wird.

Wir sind dann in ihr Büro gegangen und haben damit begonnen, die Formalitäten zu erledigen. Die liebste Dame des Tages entdeckte, dass mein Ausweis in Aschheim ausgestellt wurde. Das ist zwar fast in Sichtweite aber trotzdem eine andere Gemeinde. In diesem Fall braucht man eine Geburtsurkunde. Alles klar sagte ich und bin auf meinem Roller zurück nach Hause, in der Hoffnung, diesen rettenden Fetzen Papier auf die Schnelle zu finden. Aber brav wie ich bin, sind diese Dokumente alle in einem Ordner sauber abgeheftet und siehe da, ein Griff und die Sucherei geht los. Quatsch, ich hatte das Dingens sofort gefunden, aber vorsichtshalber hab ich den ganzen Ordner geschnappt und bin wieder mit dem Roller zurück im Eilverfahren.

Meine Heldin hatte in der Zwischenzeit schon alles Weitere vorbereitet und so waren wir in kaum 10 Minuten fertig. Ach ja, als ich ihr erzählte, dass ich erst am Freitag Nachmittag bemerkt hatte, das der Ausweis abgelaufen ist, hat sie mir gesagt, dass sie am Freitag sogar bis nach 17 Uhr im Büro war und ich gar nicht hätte warten müssen. Na ja, egal, ich war so froh, dass das Problem aus der Welt war, dass mir das einfach egal war. Jetzt musste ich nur noch eine Viertelstunde warten, bis der Ausweis gedruckt wird. Pünktlich wie die Maurer hielt sie mir 15 Minuten später meinen vorläufigen Ausweis mit ausgestrecktem Arm entgegen. Corona lässt grüßen… Ich hab mich nochmals bedankt und wollte ihr beim Bezahlen ein Trinkgeld geben bzw. etwas für die Kaffeekasse da lassen. Sie konnte es aber nicht annehmen, weil wegen Korruptionsverdacht gar nichts mehr angenommen werden darf. Aber wenn die Politiker und Bosse aus der Industrie Milliarden von Geldern einstecken und verschieben, dann ist das in Ordnung. Das ist alles so dermaßen krank, dass mir die Galle hoch kommt. Aber egal, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin, werde ich mich trotzdem erkenntlich zeigen. Das darf doch alles nicht wahr sein.

Jedenfalls hatte ich nun das einzige Teil in den Händen, das meine Abfahrt bis dato verhinderte. Ich bin nach Hause und hab einfach alles aufs Trike gepackt und bin dann, man glaubt es kaum, gegen Mittag losgefahren in Richtung Ibiza.

Nun hatte ich aber gerade mal dreieinhalb Tage Zeit, um nach Denia zum Fährhafen zu kommen, damit ich am Freitag Morgen auf der Fähre bin. Die Fähre am Samstag hätte das Doppelte gekostet und wäre erst gegen Mittag abgefahren und nicht wie die Fähre am Freitag um 8.00 Uhr morgens. Na dann, schaumamoidannsengmasscho wia weit das i kimm. 😉

Es war ein komisches Gefühl, über das Land zu fahren, das man wie seine Westentasche kennt, aber diesmal nur auf der Durchreise zu sein, weil man nach Ibiza fährt und es nur der erste Schritt einer langen Reise ist.

Mein Tagesziel heute ist Bardolino und die Route führt über das Timmelsjoch. Das ist die am höchsten gelegene Straße in den Alpen auf fast 3.000 Metern Höhe. Die Straße, das Panorama und das Gefühl, das sich beim Befahren dieser einmaligen Straße einstellt ist schlichtweg atemberaubend. Aber seht selbst…

Es ist mit jeder 100 Meter Marke kälter geworden, aber ich hatte einfach keinen Bock, jetzt im Kofferraum rumzukramen und mich umzuziehen, nur um mich dann beim Runterfahren wieder auszuziehen, weil es in Meran knappe 30 Grad hat. Also saß ich da in meiner kurzen Hose mit T-Shirt auf dem Trike und wurde von allen Passanten als Außerirdischer wahrgenommen, zumindest hat es für mich so angefühlt. 🤣

Beim Runterfahren auf der italienischen Seite waren einige Tunnels dabei, wo Tauwasser durchs Gestein sickerte und runtertropfte, außerdem wurden Rinnsale mitten auf der Straße gebildet. Beim Durchfahren spritzte vom Vorderreifen das eisige Tauwasser direkt auf meine Kronjuwelen. So kam ich dann mit Schrumpfeiern trotz der 30 Grad Lufttemperatur in Meran an. Wenn ich vom Trike aufgestanden bin, hat es ausgesehen, als ob ich vergessen hätte eine Pinkelpause zu machen. Gut, dann bleib ich lieber sitzen, bin eh schon spät dran, wenn ich noch bis Bardolino kommen will.

Mein Plan war vor allem, bei Sonnenuntergang an der Ostküste vom Lago di Garda entlang zu fahren. Von Torbole über Malcesine nach Garda und weiter nach Bardolino. Die Sonne war nur noch knapp über den Bergen bei Bozen, also entschied ich mich, ein kurzes Stück Autobahn zu fahren, bis nach Roveretto und dann schnell rüber bzw. runter nach Torbole. Das hat dann auch bestens funktioniert und ich begann meine kleine Sunset-Tour am Lago rechtzeitig in Torbole. In Richtung Süden wird der See immer breiter und so stand die Sonne immer knapp über den Bergkämmen, während ich immer weiter nach Süden fuhr.

Als ich in Bardolino ankam, wurde es langsam dunkel, alles war perfekt. Aber nachdem hier alles dicht besiedelt ist, hat es mit wildem Camping schlecht ausgesehen. Außerdem hatte ich sowieso keinen Bock mehr, das Zelt aufzubauen. Ich hab mich dann in der gleichen Pension einquartiert, als wir damals mit dem Trike den Ray besucht haben. Da war auch noch was frei und das Trike konnte im abgesperrten Hof parken. Jetzt noch das ganze Gepäck hochschleppen, das außen am Trike befestigt war und dann bleibt nur noch eins: Gute Nacht! 🌙

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Black Friday

Dies sollte also nun mein letzter Tag vor der Abfahrt sein. Ich habe den Tag damit verbracht, nach wie vor meine Route zu optimieren, damit diese beknackte App auch ihren Dienst verrichten kann. Es ist schier zum Ausrasten, mit welcher Einstellung in der heutigen Zeit Kunden behandelt werden und mit welcher Gelassenheit die Justiz bei betrugsähnlichem Verhalten nicht einschreitet und selenruhig dabei zusieht. Stopf den Arschlöchern genug Geld ins Maul und sie singen alle dein Lied. Mir kommt es schon fast so vor, als ob fast alle der Korruption verfallen sind. Wenn auf den Philippinen sich jemand für Geld verbiegt oder sich „kaufen“ lässt, dann kann ich das nachvollziehen, weil es bei den meisten darum geht, ihre Familie zu ernähren bzw. zu überleben. Aber in Deutschland wollen die Menschen einfach immer mehr, sind zerfressen von der Gier nach immer noch mehr Geld und Macht. Sie sind so gierig, dass sie keine Skrupel mehr kennen und den Sinn für Gerechtigkeit vollständig verloren haben. Sie verkaufen ihre Seelen wenn nur der Preis stimmt. Aber egal, so ist die Welt in der heutigen Zeit. Besser man lernt damit zu leben und zum Glück gibt’s ja auch noch Ausnahmen.

Am Nachmittag dachte ich mir, dass ich eigentlich für Freitag nächster Woche einen Platz auf der Fähre reservieren könnte. Falls die Fähre ausgebucht wäre, müsste ich in Denia bleiben und am Samstag sind die Verbindungen schlechter und kosten das Doppelte. Also hab ich mir im Internet meine Fähre rausgesucht und fing damit an, das Formular für die Buchung auszufüllen. Dann kam ich zu dem Feld für die ID des Ausweises. Ich holte meinen Ausweis raus und als ich das Datum eintragen wollte, bis wann er gültig ist, bin ich fast ohnmächtig geworden. Mein Ausweis war seit ein paar Wochen abgelaufen. Na Bravo, jetzt ist Freitag Nachmittag, am Freitag Mittag hat die Gemeinde zu gemacht. Es hat dann eine ganze Weile gedauert, bis ich vollständig registrierte, dass ich am nächsten Tag definitiv nicht abfahren werde.

Als ich wieder regelmäßig Luft bekam, habe ich mich mal im Web schlau gemacht, was es für so eine Situation überhaupt für Möglichkeiten gibt. Ich hab dann relativ schnell heraus gefunden, dass es einen vorläufigen Ausweis gibt, der für 3 Monate gültig ist und sofort ausgestellt werden konnte. Auch die Gebühr von 10,- EUR war überraschend günstig und hätte ich viel höher eingeschätzt. Dann wollte ich natürlich gleich mal wissen, wann am Montag die Gemeinde öffnet. Schon musste ich wieder feststellen, dass wir in der Corona-Zeit leben, weil ohne telefonischen Termin kein Parteiverkehr gestattet ist. Mich hat Zeit meines Lebens aber noch nie wirklich interessiert, was gestattet ist und was nicht. Ich hab immer nach der Devise gelebt „Bitte lieber um Verzeihung als um Erlaubnis.“ und genau so werde ich das auch am Montag machen. Ich bin um 8 Uhr vor der Gemeinde und werde mein Leid klagen.

Nun hatte ich ein Wochenende vor mir, das ich nervlich nur schwer ertragen konnte. Obwohl ein traumhaftes Wetter war, ideal für Touren mit dem Trike, bin ich zuhause geblieben und hab vor mich hin gebrummt. Dann bin ich wenigstens vom Stress der letzten Tag ausgeruht und kann mit aufgeladenen Akkus am Montag oder Dienstag losfahren, je nachdem wie verständnisvoll sich die Gemeinde zeigt.

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Donnerstag oder Tag des Donners

So wollte ich diesen Tag nutzen, um mein ganzes Gerödel besser auf dem Trike zu verstauen. Als ich damit anfing, die einzelnen Teile auf dem Trike zu platzieren, hat es angefangen zu regnen. Also hab ich alles wieder runter genommen und im Haus verstaut. War jetzt nicht so schlimm, weil ich sowieso noch meine Route überarbeiten musste, da ich festgestellt habe, dass meine Navi-App mit längeren Strecken als 100 km nicht zurecht kommt. Also musste ich meine Route von über 2400 km in kleinere Streckenabschnitte teilen, damit der Mist hoffentlich mal funktioniert. Da war ich dann sowieso gut beschäftigt.

Nebenher habe ich mich noch nach Alternativen zu meiner App umgesehen, aber leider gibt es offenbar keine mit ähnlichen Features. Na ja, dann versuche ich mit dem klar zu kommen, was ich habe. Schließlich kostet die App ja fast 40,- EUR im Jahr.

Der regelmäßige Blick auf die Wetterkarte ließ die Hoffnung auf gutes Wetter für Freitag schwinden. Als am späten Nachmittag immer noch schlechtes Wetter vorher gesagt wurde, habe ich endgültig beschlossen, erst am Samstag zu fahren, weil da die Hitzewelle beginnen soll, was sie dann auch tat.

So verbrachten wir noch einen schönen Abend mit Inge und Heinz unter dem Sonnen- bzw. Regenschirm. Zum Glück war es nicht kalt und der Schirm mit seinen 3 Metern Durchmesser war ein ganz gutes Dach über dem Kopf.

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Heiße Fahrt zu Dr. Haukongo

Als ich aufwachte, war natürlich der erste Blick auf die Wetterkarte, wie es mit meiner Abreise aussieht. Für heute war strahlender Sonnenschein auf dem Plan und pünktlich zur Abreise für morgen war Regen angesagt. Nicht so sehr für Pliening sondern mehr in Alpennähe. Aber nass über die Alpen kann die Hölle sein, weil es in den Bergen noch saukalt ist. Das ist trocken schon nicht lustig, aber nass geht gar nicht. Also Abreise verschoben. Stattdessen wollten Heinz und Inge noch am Donnerstag vorbeischauen.

Der Plan für heute war einfach. Erst zu Dr. Haukongo und gleich ums Eck beim Arzt sind Aldi und Lidl fast nebeneinander. Da kann ich dann Wasser und Spezi einladen und weiter fahren zu Mom. Von ihr wollte ich mich ja noch persönlich verabschieden und bei dieser Gelegenheit wollte ich noch schauen, ob ich eine Blumenschale in den Kofferraum vom Trike bekomme, damit ich sie beim Zurückfahren noch kurz beim Friedhof vorbei fahren kann. Alles in allem eine schöne Fahrt, weil auch noch super Wetter war.

Ich bin dann also losgefahren zum Haukongo und wollte bei dieser Strecke gleich mal mein Navi ausprobieren, ob das jetzt endlich funktioniert, nachdem ich eine GPS-Signal Messung vorgenommen hatte. Der Hersteller dieser App hat nämlich behauptet, dass es am GPS-Signal liegt oder an meinem Handy, dass die App nicht richtig funktioniert. Bullshit! Top GPS-Signal und Handy hat Rechenpower ohne Ende, das haben manche mit ihrem Notebook nicht.

Leider bin ich in einen Stau geraten und stand nun da, unter brütenden Sonne. Zum Fahren ist Sonne super, aber im Stau stehen ist mit dem Trike die Hölle. Mit dem Moped kann man ja am Stau vorbei fahren aber mit dem Trike stehst du mit dem Gesicht auf Auspuffhöhe vom Vordermann und die Sonne brennt gnadenlos auf einen herunter – Hitzschlag mit Kohlenmonoxyd Vergiftung lassen grüßen. Aber was noch viel schlimmer war, die Wassertemperatur vom Trike stieg auf 120 Grad und die Lüfter liefen nicht. Ja was zum Henker ist denn jetzt wieder los. Zum Glück löste sich der Stau langsam auf und der Fahrtwind tat seinen Job und kühlte den Motor wenigstens auf 100 Grad runter.

Machen konnte ich erstmal gar nichts, weil ich ja den Termin beim Haukongo hatte und jetzt sowieso schon knapp an der Zeit war, wegen dem Stau. Ich dachte mir, dass ich auf dem Heimweg beim Theo in der Werkstatt vorbeischaue. Was wird denn jetzt noch alles kommen, das ist doch unfassbar. Vielleicht gibt’s ja noch einen Vulkanausbruch, obwohl es in München gar keine Vulkane gibt. Wundern würde es mich nicht. 😁 Bei einem Vulkanausbruch war ich schon dabei, damals beim Pinatubo in Angeles City, Philippines. Mir kommt es eh so vor, dass mir immer alles nur einmal passiert. Wenn das stimmt, dann müsste ich doch bald mal alles durch haben… 😆

Jedenfalls war beim Dr. Haukongo alles in Ordnung. Die nächsten Termine haben wir auch gleich ausgemacht und zwar im November oder so. Mir brummt schon so der Kopf, dass ich mich gerade nicht mehr genau erinnern kann. Aber egal, ich hab dann die Getränke gekauft und eingeladen und bin weiter gefahren. Leider konnte ich mich nicht sehr lange bei Mom aufhalten, weil ich ja jetzt noch in die Werkstatt musste. Wenigstens hat die Blumenschale gerade so reingepasst. Also hab ich noch schnell einen Abstecher beim Friedhof gemacht und bin dann zum Theo in die Werkstatt weiter gefahren.

Beim Theo angekommen dachte dieser, dass ich jetzt vorbei komme um den Zahnriemen abzuholen, den er für mich letzte Woche noch bestellt hatte. Theo ist natürlich gleich aufgefallen, dass die Lüfter nicht laufen. Die Sache war dann schnell geklärt, der Temperaturfühler am Kühler war defekt. Und nun die alles entscheidende Frage: Hast du einen auf Lager? Theo meinte nur, dass es drei verschiedene Modelle gibt und er im Lager nachschauen muss. Ich hatte mich schon geistig damit abgefunden, dass er bestellen muss und ich erst nächste Woche losfahren kann. Aber so kann man sich täuschen, er hatte tatsächlich alle drei Modelle auf Lager. Er hat mir dann sogar sofort den Temperaturfühler ausgetauscht und wollte dann nur den Fühler selbst bezahlt habe. Für die Arbeit wollte er gar kein Geld nehmen. So isser halt, der Theo. Dann gibt’s halt nen guten Tipp 👍😊

Bei der Heimfahrt bin ich dann noch bei der Apotheke vorbei gefahren und hab mein Oxy abgeholt, bevor ich das noch vergesse. Zuhause angekommen fand ich dann endlich Zeit, wieder mal einen Blick auf die Wetterkarte zu werfen. Aber es war erschütternd. Jetzt ist es auch am Freitag schlecht und regnerisch. Erst am Samstag war gutes Wetter über die Alpen angekündigt. Na gut, dachte ich mir, dann freue ich mich auf einen schönen Abend mit Heinz und Inge und fahr halt erst am Samstag los.

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Wo bleibt mein Rezept?

Nun ist also schon Dienstag und seit gestern hat die Praxis wieder geöffnet. Im Stundenrhythmus hatte ich gestern nachgesehen, ob schon eine Email von der Praxis da ist. Leider ist bis heute noch nichts da und telefonisch komm ich einfach nicht durch. Bleibt nur noch eins, rauf aufs Trike und rüber nach Feldkirchen fahren. Gesagt, getan, wie vermutet ging hier so richtig die Post ab. Die Leute sind ja wie besessen hinter ihren Impfungen her. Wahrscheinlich wegen der beginnenden Reisezeit. Ach ja, hier kurz eine Geschichte am Rande, die mir Willy hier auf Ibiza erzählt hat.

Ein älteres Ehepaar wollte am Schalter neben Willy am Flughafen einchecken. Beim Einchecken wurde natürlich der negative PCR Testnachweis verlangt. Das Ehepaar meinte darauf, dass sie geimpft seien und somit keinen Test mehr brauchen. Die Dame am Schalter stellte daraufhin die Frage, was sie bei dem Satz „Jeder Fluggast muss einen negativen PCR Test vorlegen…“ nicht verstanden haben. Dann wurde das Ehepaar wohl etwas deutlicher und haben die Dame am Schalter gefragt, ob sie etwas nicht verstanden hat und dass die Beiden geimpft seien und keinen Nachweis brauchen. Die Dame am Schalter hat daraufhin das Ehepaar gebeten, den Schalter für die anderen Fluggäste frei zu machen und einfach erst dann einen neuen Flug buchen, wenn sie einen negativen PCR Test haben. Der Mann fragte dann, wofür sie sich denn dann impfen ließen? Die Dame am Schalter zuckte kurz mit den Schultern und deutete mit der Hand, dass sie doch endlich den Schalter frei machen sollen. Tja, so kanns gehen, Flug weg und Impfung für den Arsch. Wenn das ne Pauschalreise war, dann wird es mal so richtig kompliziert.

Jedenfalls hab ich dann in der Praxis nachgefragt, wo denn mein Rezept bliebe bzw. ob überhaupt die Email empfangen wurde. Nach kurzer Suche fand sie das Rezept schon am Counter und lag dort, damit es in der Mittagspause unterschrieben werden kann. Nachdem aber heute Landunter ist, soll ich gegen 16 Uhr vorbei kommen, dann ist das Rezept sicher fertig. Ich bin dann wieder nach Hause gefahren und hab einfach weiter gewurschtelt. Die Liste unerledigter Dinge war ja noch lang genug. 😜

Um 16 Uhr hab ich dann mein lang ersehntes Rezept bekommen. Ich habs dann gleich in die Apotheke gebracht, damit mein Oxy auch sicher am nächsten Tag geliefert wird.

Dann bin ich wieder heim, weil mir ja Gerlyn noch das Zelt und den Schlafsack vorbei bringt. Dann war dieser Tag auch schon wieder vorbei und langsam hatte ich alles bei mir, was ich brauche. Meine Checkliste war ein Segen, weil ich immer gleich wusste, wo schon Sachen verpackt waren und wo ich evtl. noch was mit reinpacken kann. Dann hole ich morgen noch das Okay von Dr. Haukongo (mein Zahnarzt und Implantologe) und dann steht meiner Abreise nichts mehr im Weg – so weit der Plan.

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Das Trike ist fertig!

Wie versprochen hatte Theo am Samstag Mittag das Trike fertig. Mir fiel eine riesen große Last von den Schultern. Schließlich ist das Trike das wichtigste Teil bei meinem Abenteuer. So bin ich dann mit dem Trike nach Hause gefahren und hab mich brav an meiner Liste orientiert. Die hab ich so programmiert, dass man die Taschen einfach auswählen kann und sich das Feld dann entsprechend der Tasche selbst einfärbt. Außerdem lässt sich die Liste nach allen möglichen Vorgaben filtern und sortieren.

So hat das Ganze ausgesehen:

Wieder zuhause angekommen, gings gleich weiter mit meiner To-Do Liste. Mein Notebook raubte mir noch den letzten Nerv, weil es sich immer und immer wieder updaten musste. Aus unerklärlichen Gründen haben diese Updates auch mehrere Stunden gedauert und manchmal wurden sie abgebrochen. Also startete ich erneut ein Update, damit es während meiner Mittagspause laufen kann.

Am Nachmittag haben sich dann Sandra (meine Mitbewohnerin und Exfrau) und ich überwiegend mit Gras beschäftigt. Das hört sich jetzt besser an als es war, weil es hier weniger um das Rauchen sondern vielmehr um das Schneiden von Gras ging. 😂 Beim Ausprobieren des Rasentrimmers (Motorsense) ist dann Sandra ein Malheur passiert. Den Rasentrimmer hat es verrissen und im Bruchteil einer Sekunde hat das Ding die schönen Brombeeren abrasiert. Mir ist es gleich durch Mark und Bein gefahren, weil die Brombeeren letztes Jahr super lecker geschmeckt haben. Das wird dann heuer nix mit den Brombeeren, aber wenn Sandra einen neuen Strauch pflanzt, gibt es nächstes Jahr wieder welche.

Der neue Rasenmäher hingegen schnurrt wie ein Kätzchen und macht das Rasenmähen zum Vergnügen. Sandra kam sofort damit klar, somit war ich beruhigt, dass sie zur Not selbst mähen kann. Es ist ja sowieso ein blöde Situation entstanden. Erst bin ich der Initiator, dass wir künftig selbst den Rasen mähen und dann mach ich mich vom Acker. Da muss ich doch mindestens einen guten Rasenmäher besorgen und Sandra wenigstens so weit ausstatten, dass sie sich selbst helfen kann. Mit dem alten Rasenmäher wäre das definitiv nicht möglich gewesen.

So ging dann auch der Samstag zu Ende. Am Sonntag und Montag hatte ich dann Zeit, mich um viel Kleinscheiß zu kümmern und noch einige fehlende Dinge zu besorgen.

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Beim Theo

Jetzt ist schon wieder Freitag, ich hab die Kontrolle über die Zeit verloren und befinde mich in einem Zeittunnel. Aber was solls, da hilft nur eins, einfach weiter machen.

Nun denn, beim Theo angekommen hab ich ihm erst mal von meinem Road Trip erzählt. Er war natürlich total begeistert weil er vor ein paar Jahren einen ähnlichen Trip nach Spanien unternahm. Ich hab ihm dann aufgezählt, was ich alles für Ersatzteile mitnehmen möchte. Das fand er sehr sinnvoll, aber als er meinen Vorderreifen sah, meinte er nur, dass dieser Reifen auf keinen Fall die Tour überleben würde. Nach seiner Schätzung hält so ein Reifen insgesamt ca. 10.000 km und meine geplante Tour wären ca. 6.000 km. Mein Reifen war aber schon relativ nah an der Verschleißmarkierung und es wäre deshalb ein Unding gewesen, damit so eine Tour zu fahren.

In meinem Kopf fing gerade alles das Rattern an als Theo meinte, dass er einen passenden Reifen auf Lager hat und er ihn morgen Vormittag wechseln könnte. Ich war total überrascht, weil morgen Samstag war und ich schon damit gerechnet hatte, dass erst wieder am Montag was passiert. Aber Theo ist einfach der Wahnsinn!!! Er meinte nur, stell mir das Trike hin und schmeiß den Schlüssel in den Briefkasten, sodass ich am Samstag Vormittag den Reifen wechseln kann.

Meine Ersatzteilliste hat Theo noch um einen Kupplungsgeberzylinder und um ein Zündschloss ergänzt. Außerdem meinte er noch, dass vielleicht ein Zahnriemen noch hilfreich wäre. Der Motor ist ja ein Freiläufer, also könnte ich ja den Zahnriemen so lange fahren, bis er platt ist. Und das Wechseln ist bei diesem Cherry Motor 1,5l kein Problem. Allerdings müsste er den Zahnriemen bestellen und ich müsste ihn dann nächste Woche abholen kommen. Kein Ding, zur Not fahre ich halt vorbei, wenn ich losfahre nach Ibiza.

Nun hatte sich endlich der Rasenmäher mit einer Zustellung zwischen 15 und 16 Uhr durch eine Spedition angekündigt. So erwartete ich also die Zustellung schon sehr ungeduldig, weil ich ja den Mäher auch noch zusammenbauen musste. Anstatt einer Lieferung klingelte dann mein Handy. Der Fahrer kam hier mit einem 12 Tonner an und konnte deshalb nicht über die Brücke (6 Tonnen) am Bach fahren. Da hab ich dann kurzer Hand meinen Anhänger am E-Scooter angekuppelt und bin zur Brücke vor gefahren. Da lag dann schon eine Palette auf der Straße mit meinem Rasenmäher drauf. Der Fahrer war total nett und wir sind gleich über Rasenmäher ins Plaudern gekommen. Er hat dann erzählt, dass er auch schon lange einen neuen Mäher braucht und dass ich mir hier ein echtes Goldstück geleistet habe. Ich hab ihm dann noch erzählt, dass ich keine Buckelei mehr brauchen kann wegen meinem Rücken und dieser Rasenmäher das möglich macht. Er hat mich sofort verstanden, worum es mir geht, weil er auch Ärger mit seinem Rücken hat. Als dann immer mehr schwarze Wolken aufzogen, musste er schnell weiter, weil er – wie könnte es anders sein – noch Rasenmähen muss.

Die letzten paar hundert Meter hab ich dann meinen sehnlichst erwarteten Rasenmäher selbst nach Hause geliefert. 😉 Ich hab natürlich gleich mit dem Auspacken und Zusammenbauen begonnen. Leider fand wieder mal alles in höchster Eile statt, weil schon dicke, schwarze Wolken am Himmel standen und es jeden Augenblick das Regnen beginnen konnte. Als die ersten Tropfen vom Himmel fielen, war ich gerade fertig geworden. Schnell noch alles aufräumen und in der Garage verstauen, damit ich vielleicht am nächsten Tag den Mäher ausprobieren kann. Außerdem musste sowieso der Akku für den E-Starter erstmal vollständig geladen werden.

Am Abend fiel mir dann noch ein, dass ich noch keine Antwort von meiner Arztpraxis habe, wann ich das Rezept abholen kann. Auf der Website hab ich dann entdeckt, dass die Praxis vom 3. – 6. Juni geschlossen ist, weil am Donnerstag Feiertag war, was ich aber nicht mitbekommen hatte. Nun denn, dann wird das hoffentlich noch klappen, weil ja Oxy immer erst in der Apotheke bestellt werden muss. Da muss ich mich halt wieder in Geduld üben.

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Endlich die Wartung vom Trike

Ausgeruht und motiviert geht’s jetzt endlich daran, für das Trike den Service zu machen. Nachdem ich ja noch fast keine Erfahrung mit dem Trike in Sachen Wartung habe, gehe einfach mal nach Handbuch vor, das kann ja so falsch nicht sein. Bei der Wartung sind mir dann gleich ein paar Teile eingefallen, die ich unbedingt als Ersatzteile für unterwegs dabei haben sollte, die da wären:

  • 1 Liter Motoröl
  • 1 Ölfilter
  • 1 Benzinfilter
  • 4 Zündkerzen
  • alle möglichen Glühbirnen
  • 1 Keilriemen
  • 1 Reifenpannen-Set
  • 1 Reservekanister Benzin
  • 1 Ladegerät mit Sofortstartfunktion 12 V
  • 1 Gasseil

Nach meiner Auffassung sollten das mal die wichtigsten Teile gewesen sein. Allerdings wäre es bei meinem Glück wohl das Beste, wenn ich ein ganzes Ersatztrike auf dem Anhänger mitnehmen würde. 😁😁😁

Zwischendurch habe ich noch die Regensachen, Stiefel und Taschen imprägniert. Natürlich kam just in dem Moment, als ich mit dem Imprägnieren loslegen wollte, eine steife Brise auf, sodass das Meiste vom Wind verblasen wurde und nicht auf dem zu imprägnierenden Material landete. Ich hab mir dann einen Platz mit weniger Wind gesucht und bin hinterm Haus fündig geworden. Also hab ich alles nach hinten geräumt und als ich erneut mit dem Sprühen begann, hat der Wind auch hier alles fortgeblasen. Was mach ich nur falsch??? Leider ist es in geschlossenen Räumen nicht möglich, ohne dabei das Zeitliche zu segnen und in einem heftigen Schnüfflerrausch ins Nirvana zu gleiten.

Aber ich bin ja flexibel und hab kurzer Hand im Haus mit meiner Wäsche weiter gemacht. Das solls dann für diesen Tag gewesen sein. Morgen geht’s dann zum Theo in die Trike Werkstatt, um die Ersatzteile zu besorgen.

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Hier wird geklotzt und nicht gekleckert.

Nachdem das Wetter gepasst hat, habe ich gleich mal angefangen, das Trike zu waschen und anschließend die Keramikversiegelung aufgetragen. Obwohl ich wirklich wenig, also ich meine wirklich sehr, sehr wenig aufgetragen hatte, war es kaum möglich, die Versiegelung auszupolieren. Es hat Stunden gedauert und weil ich natürlich noch zwischendurch Pausen machen muss, hat es tatsächlich den ganzen Vormittag gedauert. Mit der Wartung anzufangen hat sich dann nicht mehr rentiert, weil ich auch nicht ewig weiter arbeiten kann. Also hab ich lieber ne Pause eingelegt, weil ich ja später mit der Gerlyn noch ne kleine Sunset-Tour fahren will.

Um 5 Uhr war ich dann bei Gerlyn vor der Kita und wir sind noch eine schöne Tour gefahren. Als wir dann eine kleine Kaffeepause einlegen wollten, sind wir gleich wieder vertrieben worden, weil alles reserviert war. Wir haben dann kurzer Hand an der Tanke was zu trinken besorgt uns sind nach St. Heinrich zum Starnberger See gefahren, um uns den Sonnenuntergang auf der Wiese am Seeufer anzusehen. Das Timing war perfekt dafür und der Sonnenuntergang wunderschön.

Am Abend war ich dann schmerztechnisch am Ende und da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren, dass ich unbedingt noch ein Rezept brauche für mein Oxycodon. Nachdem meine Praxis eine Email-Adresse speziell für Rezepte eingerichtet hat, hab ich noch schnell eine Email geschrieben und meine Situation erklärt, warum ich Oxy im Voraus brauche.

Mit dem Gefühl, zwar nicht ganz so viel geschafft zu haben wie vorgesehen, aber doch eine ganze Menge, hab ich dann diesen Tag ausklingen lassen.

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Na dann mal los!

Alles klar, ab jetzt tickt die Uhr. Aber genau das wollte ich eben nicht, sondern ich wollte ohne Zeitdruck in aller Ruhe die Sache angehen. Offenbar wäre das zu viel verlangt gewesen. Nun gut, dann eben so, ich lass mir die Sache jetzt auf keinen Fall vermiesen und wenn das Universum jetzt kollabiert, dann ist das eben so.

Das Wichtigste ist jetzt, endlich die Wartung fürs Trike anzugehen und das Trike komplett abfahrbereit zu machen. Darüber hinaus brauche ich unbedingt eine Packliste. Zum Einen, damit ich auch alles habe bzw. noch besorgen kann und zum Anderen, dass ich den Überblick behalte, in welcher Tasche welche Dinge verpackt sind und wo die Taschen und Teile auf dem Trike verstaut werden können. Ach ja, eine To-Do Liste wäre auch nicht schlecht, damit ich auch nichts vergesse bei der Vorbereitung.

Meine To-Do Liste hat dann so ausgesehen:

  • Wartung Trike
  • Trike waschen und Keramikversiegelung aufbringen
  • Wäsche waschen
  • Notebook updaten und Software checken
  • Sonnenschirm und Erdanker bestellen und aufstellen (Garten)
  • Rasenmäher bestellen, zusammenbauen und zum Testen mähen sowie Sandra einweisen (Garten)
  • Route mit Zwischenstopps planen
  • den Vorderreifen vom Trike wechseln lassen
  • mit Gerlyn eine Sunset Tour fahren
  • von Mom verabschieden und Getränke vorbei bringen
  • Drohne startklar machen, Akkus laden
  • Fotoausrüstung startklar machen
  • Musik für unterwegs zusammenstellen
  • Zelt und Schlafsack besorgen
  • Werkzeug für unterwegs zusammenstellen
  • Generator startklar machen (Strom für unterwegs zum Laden)
  • Ersatzteile zusammenstellen, bestellen und abholen
  • Regenklamotten, Stiefel und Taschen imprägnieren
  • Route für Navi programmieren (Calimoto)
  • Alle Sachen besorgen, die noch fehlen

Das ist schon ne Menge Zeugs aber durchaus machbar, wenn ich die Sache richtig und organisiert angehe.

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