Mit dem Trike ins Mittelmeer.

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Timing ist alles, alles ist Timing

Es ist 6 Uhr, Zeit auf die Wetterkarte zu sehen und eine Entscheidung zu treffen. Leider war der Blick auf die Wetterkarte nicht so eindeutig, wie ich es mir erhofft hatte. Es war nach wie vor ein Glücksspiel, wie sich das Wetter im Tagesverlauf entlang meiner Route nach Bardolino entwickeln würde. Da ich mit Glück nicht gerade gesegnet bin, entschied ich mich, einen Tag zu warten, denn für den nächsten Tag war entlang meiner gesamten Route kein Regen zu erwarten. Also teilte ich Adolfo wie versprochen meine Entscheidung per WhatsApp mit und fing damit an, noch weiteres Zeugs vom Trike nach oben zu bringen, aber diesmal mit Aufzug, hehe.

Ich war gerade damit fertig, mein Notebook aufzubauen und die Festplatte anzuschließen. Ich fing gerade damit an, am Blog weiter zu schreiben, als mein Kuckuck aus dem Handy mir signalisierte, dass wohl eine neue Nachricht angekommen ist. Weil mein Handy gerade in Reichweite war, hab ich gleich mal nachgesehen. Normaler Weise spring ich nicht gleich auf, um nachzusehen, wenn der Kuckuck schreit. Aber wenn es schon da liegt…

Es war Adolfo, der auf einmal damit anfing, ob ich nicht doch losfahren sollte und er ja morgen das Appartement auch noch putzen müsse und sowieso alles viel zu knapp sei und ihm das auch zu viel ist. Inzwischen war es fast schon Mittag geworden und ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass ich heute nicht fahren muss bzw. wenn überhaupt, dann nur einen kurzen Abstecher rüber nach Monaco mache. Ich wäre schon mal gern am Schwimmbad vorbei gefahren und durch das Tunnel, das für die Formel 1 immer gesperrt wird. Und jetzt fängt er auf einmal damit an, dass es für mich besser sei, doch noch loszufahren, weil seine Wetter App für morgen angeblich Regen in Ventimiglia anzeigt.

Ein kurzer Check meiner Wetter App sollte Aufschluss darüber geben, was Sache ist. Die Situation hatte sich seit 6 Uhr Früh so gut wie gar nicht verändert – meine Stimmung jetzt allerdings schon. Soll jetzt wieder alles für den Arsch gewesen sein? Ich hatte nen echt dicken Hals und meine Gedanken gingen in eine Richtung, die sehr dunkel bis schwarz war. Wieviel kann ein Mann aushalten, bis es ihm den Schalter endgültig raushaut? Ich hätte gute Lust gehabt, ihm sein Drecksappartement kurz und klein zu hauen, aber was sollte es bringen, wenn ich jetzt so einen Zirkus mit Sondervorstellung veranstalte? Genau, nicht das Geringste würde es bringen. Dann würde ich nicht nur vor dem Wetter flüchten, sondern hätte auch die Bullen am Hals. Wenn Adolfo will, dass ich gehe, dann kann ich das nicht ändern.

Klar, ich hätte ihm jetzt hier und da Eins reinwürgen können, aber ändern würde es trotzdem nichts, dass ich jetzt wieder auf die Straße muss. Außerdem könnte ich schlechtes Karma gerade gar nicht gebrauchen, denn schlimmer geht immer, das sollte man nie vergessen. So hab ich mich eben wieder angestrengt und den Ärger runter geschluckt, so gut es eben ging und hab sofort damit begonnen, wieder alles reisefertig zu machen. Von der Seite hätte mich jetzt niemand anquatschen dürfen, ich war lebendiges Nitroglycerin.

Aber mit so einer fetten Wut im Bauch ist man extrem leistungsfähig und die Schmerzen fühlen sich auch leichter an, was dazu führte, dass ich in einer knappen Stunde alles fertig verstaut hatte und bereit war zum Losfahren. Es war ca. 13 Uhr als ich in Ventimiglia aufbrach, das sollte zumindest spät genug sein, damit sich der Regen bis zu meiner Ankunft in Genua verzogen hat.

Entlang der Route nach Genua hatte ich wenigstens immer wieder die Möglichkeit, den einen oder anderen Blick zum Meer zu erhaschen.

Wie sich das Wetter in Bardolino entwickeln wird, steht in den Sternen, derzeit regnet es und später am Nachmittag sei mit Gewitter zu rechnen.

Ich dachte mir, dass ich einfach so lange weiter fahre, bis mich der Regen am Weiterfahren hindern würde.

Als ich in Genua ankam, war alles trocken, da es tatsächlich seit Mittag nicht mehr geregnet hatte. In Bardolino hatte der Dauerregen inzwischen aufgehört, allerdings trieben noch Gewitter ihr Unwesen.

Na ja, egal dachte ich mir, so lange ich trocken bin, fahr ich weiter. Meine Route führte mich nun weiter in Richtung Poebene. Vorbei an Voghera, die Geburtsstätte der Maserati Brüder, allerdings ist der heutige Sitz von Maserati in Modena. Nach meinem Gusto bildet Maserati bei den italienischen Sportwagen das Schlusslicht, auch wenn der MC 12 und sein Nachfolger, der MC 20 einzigartig in ihrer Art sind, aber vor allem wunderschöne Design Ikonen sind.

Bei Cremona fuhr ich dann über den Po! Ich hab mich weggeschmissen, als ich das gelesen habe, da musste ich unweigerlich an meine mitgebrachte Hämorrhoiden-Creme denken, die ich zum Glück nicht gebraucht hatte, sie ging mir quasi am Arsch vorbei.

So bin ich immer wieder den Regenwolken davon gefahren und als ich in die Nähe von Brescia kam, wusste ich, dass der Lago di Garda nicht mehr weit ist. Die Straßen waren hier noch nass, aber zum Glück nicht so nass, dass es aufspritzte. Dennoch kann es nicht lange her sein, dass es hier geregnet hatte. Der Verkehr war hier wesentlich dichter als in der Poebene, außerdem war gerade noch Berufsverkehr. So tingelte ich weiter und schon bald kam die Abfahrt nach Desenzano. Das fühlte sich an wie „Coming home“, schließlich ist der Gardasee ein alter Freund. Jetzt war es nur noch ein kleines Stück am Südufer des Sees entlang, bis nach Bardolino und schon bald wechselten die Leitplanken ist dieses unverkennbare, rostige Braun – ich war auf die Brennerautobahn abgebogen.

Es war früher Abend und die Straßen waren auch hier noch nicht ganz trocken und es wehte eine kalter Wind vom Brenner herunter. Zum Glück waren die Straßen nur feucht, sodass mir kein Spritzwasser eine seichte Dusche verpasste. Ich hielt an der nächsten Raststätte an, um zu überlegen, was nun passieren soll. Eigentlich bin ich an meinem Tagesziel angekommen, aber die Wetteraussichten für die nächsten Tage waren fürchterlich. Es gab einfach keine Chance trocken über die Alpen zu kommen.

Ein Blick auf die Satellitenkarte verriet mir, dass aktuell eine kleine Schneise entsteht, die bis 1 Uhr nachts anhalten sollte. Die Schneise reichte von Bardolino bis Nürnberg und wäre eine perfekte Passage für mich, um trocken bis nach Hause zu kommen.

Ich wusste ja schon, dass in den nächsten Tagen eine trockene Rückfahrt bis nach München nicht möglich sein würde. Eigentlich hatte ich schon damit gerechnet, dass ich morgen irgendwo bei Bozen in den Regen geraten würde, wenn ich heute in Bardolino übernachten würde. Sandra hatte mir schon angeboten, dass sie mich in Bozen abholen würde und ich das Trike so lange in Bozen stehen lasse, bis eine trockene Heimfahrt wieder möglich wäre. Dieses Angebot wollte ich schon annehmen, aber dass jetzt eine trockene Wetterschneise entstehen würde, also damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Aber eigentlich war ich froh, dass ich mein Tagesziel für heute erreicht hatte und Feierabend machen konnte. Hmmm, ein Königreich für die richtige Entscheidung. Dann dachte ich mir, man muss sein Glück am Schopf packen, sonst kommt es nicht wieder. Das Glück ist ja bei mir eh ein eher seltener Besucher. So entschied ich mich also, weiter zu fahren und diese einmalige Chance zu nutzen. 

Eigentlich war ich zwar schon jetzt total am Arsch, weil ich das letzte Mal gestern was gegessen hatte und die gesamte Fahrt bis hierher echt heftig war, aber ich musste einfach weiter fahren. Allerdings, wenn ich jetzt was essen würde, dann würde ich müde werden und das kann ich gerade gar nicht gebrauchen. Die Lösung hieß also Red Bull, einfach bei jeder zweiten Tanke anhalten und ein Red Bull reinpfeifen sowie die Wirkung von Oxycodon immer schön oben halten. Ich hab mir dann gleich mal ein Tablettchen mit nem Red Bull reingespült und mich wärmer angezogen. Von Bardolino bis Bozen musste ich jetzt langsam fahren, weil es in Bozen immer noch regnete und ich will ja erst in Bozen ankommen, wenn es aufgehört hat zu regnen und die Straßen halbwegs trocken sind, was aber zum Glück auf der Autobahn recht schnell geht. Wenn ich nach 20 Uhr in Bozen ankomme, sollte nach meinen Berechnungen alles erste Sahne sein. So bin ich also gut versorgt mit verliehenen Flügeln und einer Ladung Oxy los getuckelt. Leider konnte ich nicht warten, bis es spät genug war, weil ich sonst vielleicht verpennt hätte und mein Zeitfenster verpasst hätte.

Als ich in Bozen ankam, waren die Straßen zumindest so weit trocken, dass kein Wasser aufspritzte, hehe. Timing ist alles und alles ist Timing. Nach einem weiteren Blick auf die Wetterkarte sah ich, dass es am Brenner gerade mal 9 Grad hat. Also zog ich noch weitere Klamotten in der Zwiebelschichtweise an. Ich hatte ein Tanktop an, darüber ein Poloshirt, dann einen Fleecepullover mit hohem Kragen und dann noch meine schwarze Mopedjacke. Hosen hatte ich 3 Schichten an und man höre und staune, ich hatte keine Crocs an sondern stattdessen Socken und meine schwarzen Chucks. Ein völlig neues Fahrgefühl. 😄

Mehr konnte ich nicht tun, das wars jetzt, entweder ich packs oder eben nicht. Zumindest hat die Kälte dabei geholfen, wach zu bleiben und nicht einzuschlafen. So bin ich dann über den Brenner und runter nach Innsbruck gefahren, die schwarzen, schweren Wolken, die aus Westen flott aufzogen immer im Blick. In den zwischenzeitlich düsteren Lichtverhältnissen sahen die Wolken noch viel bedrohlicher aus. Aber was solls, catch me if you can, Arschbacken zusammen und mitten durch, so führte meine weitere Route über die Inntalautobahn Richtung Deutschland. Es war auch wieder wärmer geworden und zum Glück war ich immer noch trocken. Jetzt waren die Wolken hinter mir und verfolgten mich, aber ich konnte sie abhängen – wer bremst verliert. 😉

Als ich in Deutschland angekommen war, nutzte ich sofort das Beste an Deutschland – es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Somit konnte ich endlich Gas geben und hielt meine Geschwindigkeit auf entspannte 160 km/h und war dann somit gegen Mitternacht zuhause. In Kirchheim hatte ich noch einen Abstecher bei McDonalds gemacht, weil ich ja immer noch nichts gegessen hatte und mir das Red Bull langsam aus den Ohren rauslief.

Da ich meinen Standort über WhatsApp live geteilt hatte, konnte Willy meine Fahrt beobachten.

Als ich endlich den Feldweg entlang auf mein Tor und aufs Haus zu fuhr, war mein Kopf noch ganz woanders, aber bestimmt nicht hier. Es war total befremdlich und es fühlte sich an, als ob jemand anderes fährt und ich nur Beifahrer bin.

Als ich das Trike geparkt hatte und den Motor abstellte, wusste ich gar nicht so recht, wie es jetzt weiter geht. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und bin einfach ins Haus gegangen, hab noch kurz wie ein Roboter die Sachen, die außen am Trike verstaut waren, ins Haus gebracht und hab mich ausgezogen. Ich hab’s dann noch irgendwie geschafft, in WhatsApp zu posten, dass ich zuhause bin. Ich komme mir zwar vor, wie durch den Fleischwolf gedreht und bin völlig durch den Wind, hab Schmerzen ohne Ende und werde die nächsten 2 Tag im Bett verbringen, aber ich bin trocken nach Hause gekommen und häng jetzt nicht irgendwo auf unbestimmte Zeit fest.

Dem Mutigen gehört das Glück und hinterm Horizont geht’s weiter.

Danke euch, es ist schön, wenn jemand ein Auge auf einen hat!
Schön wars mit euch! Prost, ich trink auf euch!

Vielleicht handelt mein nächster Blog von einer Lagoon, schaumamoidannsengmasscho… 😄✌

Nächster Halt, Cote d’Azur

Es ist 7 Uhr, als der Wecker losdröhnt, zuverlässig und gnadenlos wie er ist. Aber ich bin ja hier nicht auf Urlaub, sondern auf der Durchreise bzw. auf der Flucht vor dem Wetter, mit einem ehrgeizigen Tagesziel namens Ventimiglia in Italien. Ich will auf keinen Fall in Frankreich übernachten, weil ich Frankreich ungefähr so gern mag, wie Sumpfarsch. Da schmier ich mir lieber meinen Arsch mit Honig ein und setzt mich auf einen Ameisenhaufen. 😁

Ich hab erst mal in aller Ruhe gefrühstückt, bevor ich mein Gepäck wieder in die Tiefgarage schleppte und alles am Trike gut befestigte, dass es auch einem Fahrtwind von 160 km/h und mehr standhält. Darüber hinaus war für heute starker Westwind mit Böen bis zu 80 km/h entlang meiner Route vorhergesagt. Für den ersten Teil meiner Route geht es nach Norden, somit bekomm ich die Böen von der Seite, in etwa wie ein linker Haken beim Boxen. Unglaublich, was mir auf diesem Road Trip das Wetter schon alles beschert hat. Einen Schneesturm hatte ich noch nicht, aber wer weiß, was die Alpen noch alles für mich bereit halten.

Kaum auf der Autobahn, wurde mir schon die Birne vom Wind geschüttelt wie ein Martini – Quatsch, der wird ja gerührt und nicht geschüttelt. 😉 Dann eben wie ein Painkiller aus der Soggy Dollar Bar in der White Bay auf Jost van Dyke bei den British Virgin Islands. Der Painkiller ist mir eh lieber bzw. mein absoluter Lieblings-Cocktail. Aber halt, der wird ja im Mixer aufgeschäumt und auch nicht geschüttelt. Jetzt hab ich’s aber, ich fühle mich wie ein Singapore Sling vom Michele aus dem Negroni in München. Vor lauter Cocktails hab ich jetzt Lust auf einen bekommen, aber vor allem hab ich den Faden verloren. 😜

Ach ja, beim Wind war ich, der aus Westen bläst und meine Birne gnadenlos schüttelt. Wie gesagt, das war deshalb so blöd, weil ich nach Norden Richtung Montpellier fuhr und die Böen aus Westen, seitlich auf meinen Helm knallten. Das wird jetzt locker die nächsten 250 Kilometer so bleiben bzw. noch schlimmer werden, weil bei Montpellier der Wind noch stärker ist, bis ich dann endlich nach Osten, Richtung Cannes fahren kann.

Bei Montpellier hätte ich die Möglichkeit, weiter nach Norden zu fahren und dann über die Schweiz nach Deutschland. Dann müsste ich nicht wieder über die unzähligen Baustellen entlang der Cote d’Azur fahren bzw. im Stau stehen. Aber wenn ich mir die Wetterkarte anschaue, bringt der Scheiß Wind eine riesengroße Regenfront mit Hagel in die Schweiz. Die Wetterprognosen waren zwar die letzte Zeit nicht so prickelnd und eigentlich kann man sich nicht wirklich darauf verlassen, aber es ist allemal besser, als die Route auszuwürfeln. So entschied ich mich, weiter an der Küste zu fahren und nachdem die Schweizer heute noch Hunde und Katzen essen, will ich sowieso nicht in dieses Kackland. Außerdem mag ich grundsätzlich keine Heuchler. Die sogenannte neutrale Schweiz hatte sich nämlich gar nicht vom 2. Weltkrieg distanziert, stattdessen haben sie mit Unsummen von Geld die Machenschaften von Hitler mitfinanziert. Aber darüber wird ja nicht gesprochen. Außerdem fügt die Schweiz indirekt vielen anderen Ländern erheblichen Schaden zu, indem sie Steuerbetrügern Unterschlupf gewähren und die Geldmassen, die eigentlich anderen Völkern gehören, werden gerne entgegen genommen und gebunkert. Es ist wohl nicht verwunderlich, dass eine skrupellose Nation wie die Schweiz, den Vatikan mit der Schweizergarde bewacht. Das passt ja wie Arsch auf Eimer. 🤢 Auch das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung und erhebt keinen dokumentarischen Anspruch.

So hatte ich mich also wieder für die Cote d’Azur entschieden. Als ich in Montpellier angekommen war, freute ich mich darauf, endlich nach Osten fahren zu können, damit der Wind von hinten kommt. Um die Strecke etwas abzukürzen, bin ich nicht direkt an der Küste über Toulon gefahren, sondern bin nördlich an Marseille vorbei und über Brignoles weiter nach Cannes gefahren. Trotzdem sind das noch 300 km und dass der Wind jetzt mehr von hinten kam, machte nicht den erhofften Unterschied aus.

Jedenfalls war es genau die richtige Entscheidung, nicht über die Schweiz zu fahren. Im Landesinneren konnte ich dicke, schwarze Wolken in der Luft sehen. Sie zogen mit großer Geschwindigkeit neben mir her. An manchen Stellen konnte ich in der Entfernung sehen, wie sie die Wassermassen nicht mehr in der Luft halten konnten und das Wasser in Strömen zu Boden fiel.

In Cannes angekommen konnte ich das Meer wieder sehen. Das wird jetzt entlang der Cote d’Azur bis nach Genua so bleiben. Meine durchschnittliche Himmelsrichtung bis nach Ventimiglia wird ab jetzt nordöstlich sein. Das hat sich auch schnell bemerkbar gemacht, weil jetzt zum Starkwind mit Böen auch noch die Fallwinde an der Küste dazu kamen.

Richtung Monaco kamen die Wolken schon sehr nahe an die Küste und ich hab eigentlich nur noch darauf gewartet, dass ich nass werden würde. Aber ich hatte ja sowieso keine Wahl, weil ich meine Unterkunft in Ventimiglia schon gebucht hatte und so kurz vorm Ziel nicht aufgeben würde. Aufgeben zählt sowieso nicht zu meinen Stärken – es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. So fuhr ich also fest entschlossen weiter und kam tatsächlich trocken, aber durchgeschüttelt wie ein Singapore Sling, in Ventimiglia an.

Hier bin ich erstmal über ne halbe Stunde im Stau gestanden, weil gerade Berufsverkehr war. Ich nutzte zwar Google Maps, aber dieses Örtchen war so eng, dass es einfach keine alternative Route mit weniger Verkehr gab.

Das Navi hat mich dann schließlich zu der übernommenen Adresse von booking.com, Via S. Secondo Nr. 53, gebracht. Ich konnte hier einfach keine Pension oder etwas Ähnliches entdecken. Die Adresse laut booking.com ist Via S. Secondo 53, allerdings ist da nur eine Einfahrt zu Mietwohnungen. Aber seht selbst…

Zum Glück wollte gerade ein Mann in die Toreinfahrt reinfahren. Er sah zwar nicht so aus, als ob er der englischen Sprache mächtig wäre, aber von meiner Zeit am Lago di Garda sind noch ein paar Brocken italienisch hängen geblieben. Ich also mit meinen minimalistischen Italienischkenntnissen: “Scusi Signore, dove Adressa Via Secondo cinquanta tre?” Der nette Herr antwortete prompt: “Qui” Aha, ich bin also an besagter Adresse. Also legte ich nach: “Io reservata una Camera per una Notte. Dove la Hotel?” Es muss ein furchtbarer Kauderwelsch gewesen sein, aber der nette Herr sprach weder Englisch noch Deutsch. Er schüttelte den Kopf und ich konnte drei Wörter aus seinen Sätzen, die er sprach, heraus hören: Non, Hotel und qui. Aha, also kein Hotel hier, schön blöd. Ich sagte dann noch: “Reservato booking.com” und siehe da, er sagte: “Adolfo?” Meine Kontaktperson hieß Adolfo und es war ein Licht am Ende des Tunnels an der Costa Azzura zu sehen.

Der nette Herr gab mir zu verstehen, dass ich hier warten soll und Adolfo auf dem Weg sei. Ich zeigte ihm dann noch, dass mein Trike ziemlich verboten weiter vorne steht und ich es nicht länger unbeaufsichtigt da stehen lassen möchte. Doch da kam auch schon Adolfo die Treppe herunter und begrüßte mich auf Englisch. Das Licht im Tunnel wurde heller, ich konnte wieder eine verbale Kommunikation führen, mit einer Sprache, die mir wie Deutsch über die Lippen geht. Er dirigierte mich durch die Einfahrt und zeigte mir den Weg nach oben zum Parkplatz. Dort oben angekommen war ich froh, das Trike zu parken und den Motor abzustellen. Für heute hab ich die Fahrerei hinter mir und die Flucht vor dem Wetter hab ich definitiv gewonnen. Catch me if you can, kann ich da nur sagen. 😉😁

Adolfo war total begeistert von meinem Trike. Da war es kaum verwunderlich, dass er Fragen über Fragen hatte. Nur blöd, dass ich total am Arsch war und eigentlich meine Ruhe wollte. Aber ich will ja nicht unhöflich sein und so spielten wir eine ganze Weile das Frage-Antwort Spielchen. Schließlich lenkte ich das Gespräch in Richtung Zimmer und wo es sich denn eigentlich befindet. Ich schnappte mir zwei Taschen und so gingen wir los. Wir gingen auf ein ganz normales Mietshaus zu und als wir im Hausgang verschwanden, war ich doch sehr verwundert. Adolfo ging voraus und wie ich befürchtet habe, ging er die Treppe hoch. Nicht schon wieder, mein Knie schmerzt noch von der Kletterei in meinem Turmzimmer auf Ibiza. Aber es kam noch schlimmer, im 1. Stock nahm er eine weitere Treppe und auch im 2. Stock nahm er die nächste Treppe, die schließlich in den 3. Stock unters Dach führte.

Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt hab ich noch mehr Treppensteigerei als in Ibiza. Die Unterkunft, so stellte es sich heraus, war eine ganz normale, kleine Wohnung mit einer Wohnküche und einem Schlafzimmer sowie einer Bad/Toilettenkombi mit einer Sitzwanne ohne Duschvorhang. Die Mansarde reichte fast über die gesamte Breite der Zimmerdecke, was für mich so gar nicht witzig war, weil ich fast keinen Schritt machen konnte ohne mich dabei bücken zu müssen oder mir unweigerlich den Schädel zu schrotten. Jetzt war mein Kopferl schon den ganzen Tag vom Wind gebeutelt und geprügelt worden und zum krönenden Abschluss kommt jetzt noch alle paar Minuten ein Hammerschlag auf die Schädeldecke dazu.

So enttäuscht und sauer ich auch gewesen bin, für Diskussionen fehlte mir schlichtweg die Kraft und der Nerv. Ich wollte nur noch meine Ruhe haben. Allerdings warteten da noch einige schwere Sachen wie z.B. der Generator auf mich, die in den 3. Stock geschleppt werden müssen. So hab ich also vor mich hin geflucht, während ich den ganzen Mist in den 3. Stock schleppte und mein linkes Knie immer mehr schmerzte. Dabei musste ich aufpassen, dass es nicht ganz kaputt geht, weil ich es noch dringend brauchte, um die Kupplung treten zu können. Irgendwann hatte ich dann die Schlepperei hinter mir. Durch die Dachluke konnte ich dann noch die Aussicht genießen. Die nächste größere Bucht in der Ferne war die Bucht von Monaco. 

Auch der Blick auf die Wetterkarte stimmte mich nachdenklich, ob ich am nächsten Tag weiter fahren sollte oder lieber einen Tag hier warten soll, weil es in Genua am morgen am Vormittag regnen soll. Genua ist gerade mal 160 km weit weg ist. Unter Berücksichtigung der Staus wegen den Baustellen sind das ca. 2 – 3 Stunden Fahrzeit. Auch in Bardolino soll es morgen regnen und erst am Abend wieder trocken sein. So soll es morgen sein, aber was heißt das schon. In diesem Jahr sind die Wettervorhersagen ungefähr so verlässlich, wie von unseren Politikern die hochgeschätzten Wahlversprechen. 😁

Adolfo hat mir gesagt, dass ich gerne noch eine weitere Nacht bleiben kann, er aber für übermorgen gegen 11 Uhr einen anderen Gast erwartet. Ich versicherte ihm, dass ich bereits am Morgen spätestens gegen 9 Uhr abreisen werde. Also gab er mir sein okay, dass ich noch eine weitere Nacht bleiben kann, wenn der Wetterbericht bis morgen nicht besser ist. Ich machte es davon abhängig, wie die Wetterkarte morgen früh um 6 Uhr aussieht. Das sollte dann halbwegs zutreffend sein.

Nachdem ich seit gestern nichts mehr gegessen hatte, bis auf das karge Frühstück in Girona, fing mein Magen jetzt tatsächlich das Knurren an. Die Lösung auf die Schnelle für einen Zahnlosen lautet McDonald’s. Da gibt’s weiche Burger und es dauert nicht lang. Adolfo erklärte mir kurz den Weg und dass ich locker zu Fuß gehen könne, weil es nur ca. 500 Meter sind. Ist zwar ganz schön weit für mich, aber gut und ein Fußmarsch ist nicht das, was ich jetzt brauchen würde, aber das Leben ist kein Wunschkonzert oder wie der dumme Spruch heißt. Jetzt nochmal mit dem Trike ausparken und durch die engen Gassen war auch nicht das Gelbe vom Ei. Und ob es dann beim McDo nen Parkplatz gibt, weiß auch keiner, bei der engen und komprimierten Bauweise hier.

Kompaniiiiieeeee, iiiiiiim Gleichschritt, Marsch! Und schon marschierte ich los, genau so, wie es mir Adolfo erklärt hatte. Ich marschierte und marschierte und marschierte und mit jedem Schritt stiegen meine Schmerzen an, aber es kam einfach kein McDonalds in Sichtweite. Auch der Geruch blieb aus, dieser unverkennbare Geruch nach hmmm, ja nach was riecht es eigentlich, nach McDonald’s halt, sonst fällt mir dazu nichts ein. Jedenfalls unverkennbar und auf weite Distanzen riechbar. Nichts zu sehen und nichts zu riechen.

What the Fuck, kann denn nicht mal irgendeine Kleinigkeit funktionieren, muss mich denn wirklich restlos alles immer und immer wieder ficken??? Meine Rosette besteht nur noch aus Schorf und ist so wund, dass sie leuchtet, wie eine Nebelschlussleuchte. 😤Das ist doch wirklich nicht normal, wie das bei mir alles abläuft. KruzifixognogelteDrecksau. Ich ging einfach immer weiter und endlich, nach weit über einem Kilometer war ich schließlich am Ziel.

Es waren Schilder aufgestellt, dass man wegen Corona auf den großen Touch-Screens bestellen soll und auch gleich an den Screens mit Karte bezahlen soll. Also stellte ich meine Bestellung am nächsten Touch-Screen zusammen und als ich fertig war, wählte ich die Bezahlung mit Karte aus. Eigentlich alles easy, aber nicht bei mir. Das Lesegerät für die Karte war offenbar defekt und führte dazu, dass auch der Touchscreen nicht mehr reagierte. Ich konnte schon fast nicht mehr stehen und jetzt stresst mich dieser gottverdammte Screen. Es war natürlich nur mein Screen, alle anderen schienen zu funktionieren. So ging ich also zum Counter und erklärte dieser schwanzgesteuerten Italo-Schmalzlocke, dass der Touchscreen defekt ist. Das schien ihn aber so gar nicht zu interessieren, stattdessen grinste er mich an, ich rede nicht von lächeln sondern von hämischen Grinsen. Zum Glück konnte ich mich noch so weit beherrschen, dass ich ihm nicht einfach die Kauleisten rausgeklopft habe, sondern meine Bestellung aufgab und über seine grinsende Hackfresse hinweg sah. Wie sehr wünsche ich mir eine Anarchie, dann werden solche Arschlöcher nicht mehr vom Gesetz geschützt und aus diesen Arschlöchern würden vielleicht wieder respektvolle Menschen werden, weil sie damit rechnen müssten, dass ihnen mein gekugeltes Handibatscherl ins Gesicht fällt. Wenn er mich vor 30 Jahren blöd angegrinst hätte, wäre dieses Arschloch nicht aufrecht aus seiner Burger Bude rausgekommen.

Ich konnte es kaum erwarten, meine Tüte in Empfang zu nehmen und mich wieder auf den Rückweg zu machen. Ich wollte einfach nur noch zur Ruhe kommen und eine Kleinigkeit essen. Eigentlich gar kein großer Anspruch, oder? Als ich wieder zurück war, fielen mir im Hausgang Geräusche auf, die mich an einen Aufzug erinnerten. Mir stockte der Atem und tatsächlich, da kam eine ältere Signora ums Eck und ich hörte den klassischen Sound einer Aufzugtür. Nachdem die Signora an mir vorbei war, sah ich gleich mal nach, was da hinter dem Eck ist. Ich traute meinen Augen kaum, da war in der Tat ein Aufzug. Ja geht’s eigentlich noch??? Was soll diese gottverdammte Scheiße? Ich mach mich da fertig und quäl mich mit meinem Rücken und das Knie schmerzt auch ohne Ende, aber offenbar bin ich es nicht wert, dass ich den Aufzug benutzen darf, oder wie soll ich das jetzt wieder verstehen. Thank you Lord, but don’t worry, one day I will find you, if you exist. 😉

Anyway, ich nahm jetzt natürlich den Aufzug und fuhr meine Tüte von McDo nach oben. Was für eine Ironie. Somit war dieser Tag dann endlich zu Ende. Mir hat’s sowas von gereicht, aber nicht wegen der Fahrt, sondern wegen dem ganzen Dreck, der über mir von oben ausgeschüttet wird.

Drauf geschissen, ich mach trotzdem mit Freuden weiter, wie ich das will, jetzt erst recht und das sage ich mir jeden Tag. Es ist erst vorbei, wenn’s vorbei ist.

Für heute ist es zumindest vorbei. Gute Nacht.

Hier geht’s dann weiter mit dem Wetter Roulette…

Jetzt wird’s ernst und los geht’s!

Es ist 5.35 Uhr und der Wecker hat offensichtlich einen guten Job gemacht. Die Uhrzeit 5.35 Uhr war schon früher meine Lieblingsuhrzeit, weil sie mich an den BMW 535i erinnert, einer meiner Lieblingsautos in den 80er Jahren. Wenn ich ne Stunde länger hätte schlafen können, dann wäre es 6.35 Uhr gewesen, der BMW 635csi war damals der absolute Hammer, aber finanziell unerreichbar.

Nun aber zurück von den vergangenen Tagen in die Gegenwart. Nachdem ich ja gestern wegen Gewitter abbrechen musste, hatte ich jetzt noch allerhand zu schaffen. Am Abend und in der Nacht hatte es nicht geregnet. Na gut, es ist jetzt 6 Uhr, dann leg ich mal los.

Ich mach also die Tür auf und siehe da, es fängt gerade an zu regnen. Schon wieder ein Zufall? Da ist genau so ein Zufall, wie ich zufällig Gott ein zweites Arschloch schnitzen werde, falls er irgendwann die Eier besitzt und aus dem Hinterhalt nach vorne tritt. Das ist wie mit manchen Politikern, die regieren auch aus gepanzerten Räumen heraus und können sich nicht mehr sehen lassen, weil man sie sonst kompostieren würde. Da ich um 8.30 Uhr losfahren muss, um meine Fähre rechtzeitig zu erwischen, bleibt mir keine Wahl mehr. So hab ich also schwer fluchend losgelegt und siehe da, der Regen war nur ein kurzer Schauer. Langsam glaube ich, dass man nur laut genug fluchen muss, damit die Scheiße aufhört.

Der kurze Regenschauer hat dazu geführt, dass die Luft so schwül war, wie in der Sauna nach dem Aufguss. Und so konnte ich zwar trocken vom Regen, aber patschnass geschwitzt und mit dröhnenden Schmerzen, pünktlich losfahren. In Ibiza-Stadt kam ich pünktlich an, aber die Fähre legte mit Verspätung ab. Zwar hatte ich schon jetzt Verspätung, aber ich war endlich auf dem Weg nach Denia.

Die Klimaanlage auf der Fähre war so kalt, dass ich mit meinen feucht geschwitzten Klamotten frierend die Ankunft in Denia ersehnte. Auch meiner Sitznachbarin war sichtlich kalt, und ihre Nippel versuchten sich offensichtlich durch das dünne Top zu bohren. Ich verhielt mich natürlich als Kavalier, der genießt und schweigt. 😉 Um 14.15 sind wir endlich in Denia angekommen, aber ich musste mich noch ewig in Geduld üben, weil alle Autos der Fähre durch das Zentrum von Denia mussten. So ging es also ein paar Kilometer im Stop and Go Tempo und einer Affenhitze, dabei wollte ich doch endlich losfahren, weil ich noch über 600 Kilometer vor mir hatte bis Girona. Außerdem sehnte ich mich jetzt nach etwas Fahrtwind, weil es brütend heiß war am frühen Nachmittag, der heißesten Tageszeit.

Aber auch die langsamste Schnecke kommt irgendwann ans Ziel und als ich endlich auf der Autobahn war, konnte ich entspannte 120 – 130 km/h fahren und war froh, dass mich der Fahrtwind etwas abkühlte, wenn auch nicht wirklich viel. Als ich mich Alzira näherte, wurde es immer heißer und heißer. Das Atmen fiel mir immer schwerer und meine Füße brannten. Wenn ich mich daran erinnere wie es sich in der Sauna anfühlt, dann würde ich sagen, dass die Temperatur bei mindestens 70 Grad lag. Das dürften im Schatten weit über 40 Grad sein, aber das Schlimmste war die abstrahlende Hitze vom tiefschwarzen Asphalt. Ich sitze ja auf dem Trike nur ein paar Zentimeter über dem Boden und die Hitze wurde so stark, dass das Metall am Trike so heiß wurde, dass ich mir die Finger verbrannte. Ich konnte den Lenker nicht mehr halten, weil die Griffe aus Metall super heiß wurden. Auf einmal fuhr ich in eine heiße Wand und das Atmen war nicht mehr möglich. Ich musste anhalten, damit der heiße Fahrtwind das Atmen nicht noch schwerer machte. Ich bin abgestiegen, weil ich meinen Vollvisierhelm aus dem Kofferraum holte, da bemerkte ich, dass meine Flip Flops auf dem heißen Asphalt kleben bleiben. Ich bin dann auch im Stehen quasi weitergegangen, damit immer ein Fuß in der Luft war. Als ich den Helm getauscht hatte, hab ich mich schnellstens wieder in meinen Sattel gesetzt, damit ich meine Füße vom Boden bekomme. Der Sattel war in der kurzen Zeit so heiß wie eine Herdplatte geworden. Hartgekochte Eier waren das Ergebnis. Wenigstens konnte ich jetzt das Visier von meinem Helm komplett schließen, damit mir der abartig heiße Fahrtwind nicht mehr die Luft zum Atmen nimmt.

So bin ich dann ganz langsam zum nächsten Rastplatz gefahren, der natürlich noch sehr lange auf sich warten ließ. Wie könnte es auch anders sein. Endlich am Rastplatz angekommen, blieb ich stehen und bemerkte erst jetzt, wie schwindlig mir tatsächlich war und dass ich schon schwarze Punkte sah. Ich zog sofort den Helm ab, damit mein Kopf wieder etwas abkühlte. Nach ein paar Minuten ließ der Schwindel wieder nach. Da wurde mir erst bewusst, wie blöd das hätte laufen können, wenn mein Kreislauf kollabiert wäre. Als ich damals auf den Philippinen bei solchen Temperaturen mit der XT 500 gefahren bin, war ich ca. 25 Jahre alt und bin relativ hoch gesessen, wo die Luft deutlich kühler ist als direkt über dem Asphalt.

Nachdem ich wieder etwas abgekühlt war und ein Blick auf die Wetterkarte mir verriet, dass ich nach ca. 30 km in ein etwas kühleres Gebiet komme, bin ich weitergefahren, natürlich wieder mit meinem weißen Vollvisierhelm, damit ich wenigstens atmen kann. In der Ferne hab ich auch einen Großbrand gesehen – vielleicht eine Selbstentzündung bei dieser Hitze, wer weiß. Ich fuhr dann weiter Richtung Valencia und mit jedem Kilometer wurde es wieder ein klein wenig kühler.

Bei meiner weiteren Fahrt bis Barcelona ist es zwar zwischendurch immer wieder mal richtig heiß geworden, aber nach ein paar Kilometer ist es dann immer wieder etwas kühler geworden. Das waren einfach nur kleine Abschnitte, die sich mehr aufheizen als der Rest. Diese brachiale Hitze erschlägt einen und die Kräfte schwinden viel schneller als unter halbwegs normalen Bedingungen. Mir kam es unendlich lange vor, aber trotz allem bin ich dann irgendwann an Barcelona vorbei und Girona, mein Tagesziel, war in greifbarer Nähe.

Kurz vor Girona hab ich dann in mein Navi noch einen Zwischenstopp bei McDonalds eingebaut, weil ich seit gestern nichts mehr gegessen hatte und wenn ich im Hotel angekommen bin, mich einfach nur noch duschen und hinhauen will, nachdem ich das Gepäck vom Trike abgebaut und ins Zimmer geschleppt habe.

So kam ich also in Girona an, endlich. Über dem Himmel von Girona hingen dicke, schwarze Wolken und es war deutlich kälter als in Barcelona. Hoffentlich fängt das nicht an zu regnen und wenn es regnet, dann am besten in der Nacht, damit es am Morgen wieder trocken ist, hehe. Aber ganz ehrlich, mir fehlte einfach die Kraft, um noch länger darüber nachzudenken. Ich bin dann wirklich nur noch in die Dusche und gleich ins Bett. Im römischen Stil habe ich dann die Burger von McDo im Bett verdrückt und bin schon bald eingepennt. Ich glaube es war noch nicht mal 22 Uhr als ich eingeschlafen bin.

Schaun wir mal, ob es morgen regnet oder wo die Wolken geblieben sind…

Ein zweischneidiges Schwert.

A so a saudummer Tag. Eigentlich will ich gar nicht weg von hier, wohlwissend, dass mich in Deutschland das mieseste Wetter erwartet, was es seit vielen Jahren gegeben hat. Aber nicht nur in Deutschland ist das Wetter unterirdisch schlecht, auch entlang der Mittelmeerküste gibt es in diesem Jahr immer wieder schwere Regenfälle und Stürme mit Hagel. Dabei hatte ich mich so auf den Sommer gefreut, nachdem letztes Jahr das Wetter auch schon beschissen war und mein Trike viel zu viel rumgestanden ist.

Aber es hilft alles nichts, auch wenn mir das Schicksal immer und immer wieder meterdicke Knüppel zwischen die Beine wirft, ich muss meinen Weg gehen bzw. fahren. Also machte ich schweren Herzens mit der Packerei weiter und dachte überwiegend daran, dass ich mich auf meine Menschen und Hunde in Deutschland freue. Auch wenn es die ganze Zeit auf meinem Road Trip sehr turbulent zuging und ich durch die zahlreichen Zwischenfälle nicht viel Zeit zum Nachdenken hatte, habe ich mein Zuhause in Deutschland mit allem drum und dran sehr vermisst. Ich empfinde es bei einer Reise sehr schön, wenn man sich auf das Heimkommen freut, selbst wenn die Reise wunderschön ist. Aber wie sagt man so schön, bevor man Heimkommen kann, muss man erstmal weggefahren sein.

Die ganze Packerei ging  wahnsinnig schleppend voran und bis ich mich versah, war es schon wieder Mittag. Durch die Räumerei war ich auch schmerzmäßig mehr als bereit für meine Mittagspause. Am Nachmittag plante ich, das Trike komplett abfahrbereit fertig zu machen.

In meiner Mittagspause hatte ich mich so halbwegs auf die Schlepperei am Nachmittag vorbereiten können. Die Taschen über die steile und sehr enge Treppe zu schleppen ist pure Folter für mich. Aber irgendwie muss das Zeug ja schließlich runter. Ich versuchte, alles wieder so zusammen zu packen wie ich es bei der Anreise gemacht hatte. Meine programmierte Excel-Liste war mir auch jetzt wieder eine große Hilfe.

Als ich gerade die Taschen außen am Trike festmachen wollte, zog ziemlich schnell ein Gewitter auf. Ja genau, auf Ibiza zog am späten Nachmittag ein Gewitter auf, kaum zu glauben, aber so war es nun mal. Wahrscheinlich das einzige Gewitter im Jahr zieht genau dann auf, wenn ich mein Trike fertig zusammenpacken will. Zufall? Ich denke nicht! So einen Zufall kann es gar nicht geben, denn wenn es so wäre, hätte ich schon mehrmals einen Sechser im Lotto haben müssen.

Notgedrungen schleppte ich die Taschen wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht hoch in den Turm. Ich konnte deutlich spüren, dass mich Gott dabei beobachtete und sich dabei einen runter holte. Langsam reichts mir, nachdem ich so einen Dreck fast täglich erleben muss und sonst niemanden kenne, wirklich gar niemanden, der ein ähnliches Schicksal hätte.

Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als morgen noch früher aufzustehen. Ich hatte alles gut durchdacht, damit ich beim Losfahren wirklich entspannt und ausgeruht bin. Das wäre wirklich, wirklich wichtig für mich gewesen. Aber immer dann, wenn etwas für mich wirklich wichtig ist, bekomme ich einen göttlichen Tritt in die Eier und zwar in einer Stärke, dass ich Mühe habe, meine Augäpfel im Kopf zu behalten.

Gut, dann steh ich halt morgen noch früher auf, damit ich vor der Abfahrt alles schleppen und verstauen kann und ich dann so richtig nass geschwitzt und mit einem Schmerzlevel jenseits von Gut und Böse hoffentlich losfahren kann. Und da soll man nicht grantig werden…

Neugierig? So gings dann weiter…

Ausgelutscht und durchgekaut.

So schauts aus, langsam muss ich mal informieren, wo es den nächsten Defi gibt, falls ich wiederbelebt werden muss. 😁 Jetzt muss aber langsam mal Schluss sein, ich bin doch nicht im Survival Camp. Also eines ist klar, an der Olympiade kann ich nicht mehr teilnehmen. 🤣

Langsam aber sicher kumulieren sich die Auswirkungen meiner nächtlichen Aktivitäten und mein Oxycodon verliert immer mehr an schmerzlindernder Wirkung. Nachdem ich bereits Übermorgen in aller Frühe meine Heimreise antreten muss, werde ich jetzt schlagartig auf die Bremse treten. Wobei, ich brauch da gar nicht mehr viel treten, weil ich einfach nur noch platt bin.

Schließlich kann ich nicht völlig ausgepowert meine Heimfahrt von 2400 km antreten – wie sollte das denn gehen? Genau, das geht gar nicht. Jetzt heißt es also, kopfmäßig mit Ibiza abschließen und nach vorne blicken. Dieser Blick offenbart mir eine lange, beschwerliche Fahrt, auf der mir voraussichtlich auch das Wetter nicht positiv gesinnt ist. Wenn ich mir die Wetterkarte entlang meiner Route für die nächsten Tage so ansehe, wird mir speiübel. Das habe ich mir auch anders vorgestellt. Als ich in Deutschland losgefahren bin, habe ich eigentlich nur darauf geachtet, wie das Wetter über die Alpen ist. Ab der Poebene hab ich es dann um die Jahreszeit für selbstverständlich angesehen, dass das Wetter gut ist. Tja, die Zeiten haben sich offenbar geändert, wie ich dann auf die harte Tour erfahren musste. Na ja, irgendwie muss ich wieder nach Deutschland, da beißt die Maus auch den berühmten Faden nicht ab. Wo der Spruch wohl herkommt? Egal, man weiß ja, was damit gemeint ist – also meistens wenigstens. 😉

Da wartet noch ne ganze Menge Arbeit auf mich, bis alles fertig für die Abreise ist. Trike gründlich durchchecken und abfahrbereit machen, Proviant besorgen, Taschen zusammen suchen und alles sauber verpacken, dann das ganze Gerödel auf dem Trike sicher verstauen und nicht zuletzt mich mental auf einen langen Heimweg mit instabilem Wetter vorbereiten. Als großes Finale dann noch das Appartement sauber machen und die Möbel wieder zurückstellen, die hatte ich nämlich etwas umgestellt.

Während ich das alles schreibe, ist es schon wieder 13.30 Uhr, was kein Wunder ist, weil ich heute nur sehr, sehr langsam bin. Ein Wunder ist da schon eher, dass ich noch regelmäßig Luft bekomme in meinem Zustand. Deshalb muss ich mich jetzt dringend hinlegen und eine Blitz-Rehabilitation einleiten. Somit passiert jetzt erstmal gar nichts bis 17 Uhr und ich hab noch nichts, aber rein gar nichts vorbereitet bzw. in Richtung Abfahrt erledigt. Schön blöd.

Ich bin dann tatsächlich gegen 17 Uhr wieder halbwegs fit gewesen, zumindest so fit, dass ich schon ein paar Kleinigkeiten erledigen konnte. Am Abend war ich dann noch auf einen Sprung beim Willy und Heinz. Schließlich ist es ja mein letzter Abend, bevor ich dann wieder in den Road-Trip Modus schalte. Morgen muss ich Vollgas geben und alles fertig für die Abfahrt bekommen. Am Montag Morgen hab ich weder Zeit noch die Nerven, da will ich nur noch aufsitzen und losreiten.

Gegessen hab ich leider nix, weil ich Durchfall hatte. Das war wirklich schade, weil Willy pikante Schwammerln in der Pfanne gebrutzelt hatte und er wusste, dass ich die gerne mag. Das tut mir total leid, dass ich nichts davon essen konnte, aber ich wollte einfach nichts riskieren, dass ich am Ende noch mit Durchfall losfahren muss. Das wäre echt die Hölle. Da hab ich mich lieber auf die flüssige Nahrung beschränkt, ist ja bei Durchfall auch besser, um einer Dehydrierung vorzubeugen.

Ich hatte mich dann schon bald vom Acker gemacht, weil ich noch nen Arsch voll Arbeit hatte. Nachdem ich ja leider nicht mehr den ganzen Tag durchwerkeln kann, wollte ich heute noch ein paar Sachen erledigen, damit es morgen nicht zu viel ist. Irgendwie brauche ich für alles total lang, oder vergeht nur die Zeit so schnell. Hm, alles ist relativ, dann wird es wohl beides sein.

Nachdem ich also noch ein paar Sachen zusammen gekramt hatte, bin ich dann auch ins Bett gegangen. So richtig fit war ich eh noch nicht.

Hier geht’s weiter mit packen und fertig machen…

Reif für die Insel.

Guten Morgen, na ja, so gut ist er auch wieder nicht. Ich spür meine Schmerzen also hab ich die Nacht überlebt. Aber ich spür noch ne ganze Menge mehr, vor allem meinen Kopf. Der muss unheimlich groß sein, so wie er dröhnt und hämmert und brummt und überhaupt scheint er kaputt zu sein – außer Betrieb quasi.

Ich komme mir vor, als ob ich gegen Mike Tyson im Ring gestanden hätte. Gleich mal checken, ob ich ein abgebissenes Ohr habe – nein, alles noch dran. 😁 Aber wo bin ich denn eigentlich? Immer, wenn ein Gedanke in meinem Kopf aufploppt, ist er auch schon wieder weg, bevor ich ihn realisieren konnte. Wenn ich den Busfahrer erwische, der mich überrollt hat… Da fällt mir der Song „Der Tag danach“ vom Schoierer Hanse ein. Hier bitteschön, mit freundlicher Genehmigung, hört euch den Song einfach an…

Text und Musik: Hanse Schoierer – Der Tag danach

Wer nähere Infos zum Hanse Schoierer braucht, besucht bitte hier seine Website: http://www.hanse-schoierer.de/

Da bin ich doch am besten im Bett geblieben, bevor schlimme Dinge passieren. Ich hab dann irgendwann mal geduscht und hatte meine liebe Mühe, nicht zu ertrinken und zwischen den Wassertropfen durchzuspringen. Wenigstens hat das kühle Nass meinen Kreislauf ein wenig aktiviert – in Schwung gebracht wäre maßlos übertrieben. Zumindest war ich so weit aktiviert, dass ich ein wenig am Blog weiter schreiben konnte.

Erst am Nachmittag gegen 17 Uhr bin ich dann aufgebrochen, um Heinz in der Cala Nova abzuholen. Wir wollten eine Rundtour über die Insel fahren, damit Heinz mal die Ausmaße der Insel kennenlernt. Aber bevor man losfahren kann, muss man natürlich erstmal tanken – eiskaltes Estrella im Glas. 😉 Na bravo, geht das schon wieder los…

Wir haben es dann tatsächlich geschafft, loszufahren und sind eine wunderschöne Tour gefahren über Santa Eularia, Siesta, Val Verde, Ibiza Stadt, Port de Porroig, Sant Josep, Es Vedra, Cala d’Hort, Sant Antonio, Sant Rafael, Sant Juan und schließlich Portinatx, wo wir uns um 21 Uhr mit Willy zum Muschelessen verabredet hatten.

Wir waren um 21:04 in Portinatx, eigentlich kein Grund nervös zu werden. Wer weiß denn schon, welche Uhr richtig geht und wenn wir uns verspätet hätten, wäre ein kurzes Telefonat auch kein Problem gewesen. Aber vor lauter Panik hat Willy gar nicht gesehen, dass wir den Live-Standort aktiviert hatten, hehe. 🤣

Jedenfalls hatten wir alle Hunger und ich freute mich tierisch auf die Muscheln, weil sie dort einfach nur fantastisch schmecken. Wir haben alle drei die Muscheln gegessen und die Mücken, die haben uns gefressen. An diesem Tag war es wirklich abartig, in welcher Vielzahl diese Mistviecher unterwegs waren. Jedenfalls hatten wir einen wunderschönen Abend.

Beim Heimfahren habe ich noch schnell getankt und bin dann noch in eine Polizeikontrolle geraten. Wie nicht anders erwartet, wurde ich durchwinkt. Ich war ganz froh darüber, weil ich echt kaputt war und endlich in die Waagerechte wollte. Gegen halb zwei Uhr waren wir dann tatsächlich wieder zuhause. Endlich liegen, was für eine Wohltat.

Weiter geht’s dann hier und die Tage sind gezählt…

Alles Gute kommt von oben…

Heute war ein ganz besonderer Tag. Man sagt ja, dass alles Gute von oben kommt und heute ist das die uneingeschränkte Wahrheit. Mein lieber Freund Heinz wird heute Abend mit dem Flieger in Ibiza landen. Es wird zwar ein eher kurzes Intermezzo, weil ich mich schon am Sonntag für meine Heimfahrt am Montag fertig machen muss, aber in der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze.

Willy und ich werden Heinz am Airport gebührend in Empfang nehmen. Deshalb fährt Willy mit dem Auto und ich mit dem Trike. Heinz kann es sich dann aussuchen, mit welchem Gefährt er lieber befördert wird und er wird in jeden Fall eskortiert. 😊

Leider hatten wir in der Nacht wieder mal einen Sturm, der Sand aus der Sahara regnen ließ. Mir war sofort klar, dass das Trike wieder mal eingesaut wurde und mit einem verdreckten Trike ist es doch eher unpassend, wenn wir am Abend Heinz vom Flieger abholen. Also machte ich mich bereit zum Trikewaschen, denn mit jeder Stunde wird es heißer und wenn es erst Mittag ist, kann ich die Waschaktion vergessen.

Was dann passiert ist, hat eine Vorgeschichte. Sandra, meine Ex-Frau und Mitbewohnerin in Deutschland, wollte kein kommerzielles Mitbringsel, sondern stattdessen noch geschlossene Pinienzapfen. Nachdem die Insel übersäht ist mit Pinien, sollte das wirklich kein Problem sein. So habe ich schon tagelang immer darauf geachtet, ein paar Pinienzapfen zu ernten. Aber zu meiner Enttäuschung waren alle Pinienzapfen, die noch am Baum hingen, bereits geöffnet.

Die Pinienzapfen waren so weit geöffnet, wie die Beine einer Prostituierten. 😁 Hier war einfach nichts zu machen. Eine kleine Google Recherche ergab, dass die Erntezeit von Pinienzapfen zwischen Oktober und April liegt. In dieser Zeit werden die leckeren Pinienkerne produziert, die jedem grünen Salat einen besonderen Kick verleihen. Aber auch andere Speisen profitieren von ihrem delikaten Biss, vor allem, wenn sie kurz in einer Pfanne geröstet werden. Jedenfalls hatte ich keine Chance, in dieser Jahreszeit geschlossene Zapfen zu finden. Schade, wirklich schade.

Mit Eimer und Waschhandschuh ausgerüstet ging es also zum Trikewaschen. Die Sonne stand zwar schon relativ hoch, aber später wird es noch heißer. Also Arschbacken zusammen und los!

Aber halt, was ist das? Liegen da etwa geschlossene Pinienzapfen auf dem Beifahrersitz?

Mein erster Gedanke war, nachdem mein Trike unter einer Pinie stand, dass der Sturm in der letzten Nacht, die Pinie brutal bearbeitet hat. Aber ausgerechnet geschlossene Zapfen? Irgendwie war das alles sehr seltsam. Ich hab dann die Zapfen in Sicherheit gebracht, ohne länger darüber nachzudenken und endlich mit dem Waschen begonnen, bevor ich hier noch gegrillt werde.

Am späten Nachmittag war es dann so weit. Ich bereitete mich so gut wie möglich darauf vor, dass es heute bestimmt bis spät in die Nacht gehen wird, wenn Heinz erst mal gelandet ist. Pünktlich wie der Willy ist, obwohl er gar kein Maurer ist, hat er mich abgeholt. So hatten wir sogar noch Zeit für ein kühles Blondes. One for the Road!

Nachdem alles ausreichend aufgetankt wurde, haben wir es tatsächlich geschafft, dass wir zum Airport losfahren. Ich freute mich tierisch auf Heinz. Mit flightradar24 konnten wir live verfolgen, wie der Flieger beim Anflug auf Ibiza voran kam.

Im Flieger DE1576 sitzt Heinz drin und der dreht gleich zum Final Approach. Jetzt aber los!

Am Airport gings natürlich wie immer recht chaotisch zu. Wir haben uns dann verbotener Weise direkt vor den Ausgang gestellt, damit wir Heinz nicht verpassen. Das heißt, wirklich verpassen können wir ihn gar nicht, weil wir gegenseitig den Live-Standort am Handy aktiviert haben. So konnten wir gegenseitig immer sehen, wo wir gerade sind. Echt praktisch. 😉

Als Heinz aus dem Terminal raus kam, haben wir ihn einfach schnell beim Willy ins Auto eingeladen und sind los gefahren, um dem Chaos dort möglichst schnell zu entkommen. Bei der erst besten Gelegenheit, eine eingestaubte Bushaltestelle, haben wir dann angehalten, um uns richtig zu begrüßen. Damit das auch standesgemäß abläuft, hatten wir natürlich gekühltes San Miguel dabei und konnten auf die Ankunft von Heinz gleich mal anstoßen.

Auf einmal tauchte ein Pärchen mit Gepäck auf und wollte wissen, wann der Bus hier fährt. Die sind offenbar zu Fuß vom Airport hier her gedackelt und suchen verzweifelt einen Bus, der nach Playa d’en Bossa fährt. Nachdem diese eingestaubte Bushaltestelle nicht danach ausgesehen hat, dass hier regelmäßig ein Bus hält, hat sich Willy hilfsbereit erklärt und die Zwei kurzer Hand nach Playa d’en Bossa gefahren. Heinz ist dann bei mir mitgefahren und Willy fuhr den Umweg über Playa d’en Bossa. Nun hatten wir bequem Zeit, um auch einen kleinen Umweg zu fahren und zwar die Strecke über Val Verde nach Santa Eularia. Diese Strecke ist wunderschön und führt übers Land mit einer traumhaften Aussicht. Außerdem ist auf dieser Strecke nur sehr wenig Verkehr.

Beim Willy zuhause haben wir uns dann wieder getroffen, damit Heinz erstmal in sein Zimmer einziehen kann. Nachdem alles erledigt war, konnten wir uns ums den Hunger kümmern, der langsam aber sicher in der Priorität nach oben arbeitete. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Die Cala Martina war gleich ums Eck und man konnte dort direkt am Beach sitzen, während man die Köstlichkeiten und den Blick aufs Meer genießt. Allerdings ist die Zeit wie immer rasend schnell vergangen und bis wir was zu Essen hatten, waren es schon dunkel. Aber wenn die weiße Säufersonne erst am Himmel steht, kommt der Bierstrom so richtig ins Fließen.

Die leckeren Gambas haben wir uns so richtig schmecken lassen. Anschließend sind wir gut gestärkt ein paar Meter weiter getork… äh gegangen, an den Rand der Bucht, wo das traumhafte Florida Camping liegt.

Daily Business im Florida Camping

Damit die Gambas nicht auf dem Trockenen im Magen liegen, haben wir uns reichlich mit Sangria aufgefüllt und die Gambas konnten wieder schwimmen. Und damit das auch so bleibt, haben wir bis 2 Uhr morgens brav mit dem Auffüllen weiter gemacht. Leider hat uns dann das Florida Camping den Hahn abgedreht, weil sie Feierabend gemacht haben. Aber wir konnten unsere Bedienung noch dazu überreden, uns einen Krug Sangria zu machen, damit wir noch ein Weilchen versorgt waren. Als Tierschützer sind wir natürlich sehr besorgt, das die Gambas nicht wieder auf dem Trockenen liegen. 😉

Irgendwann war dann auch dieser Krug wieder leer, die Sangria war einfach verschwunden. Jetzt war dann wohl endgültig Feierabend. Na ja, dann machen wir halt morgen wieder weiter, oder.

Falls ich morgen tatsächlich regelmäßig Luft bekommen sollte, geht’s dann hier wieder weiter…

Hippie Markt im Punta Arabi.

(Sämtliches Bildmaterial auf dieser Seite ist nicht von mir. Leider war es mir nicht möglich, die Fotografen um Erlaubnis zu bitten bzw. die Urheber ausfindig zu machen. Falls ein Urheber nicht mit der Abbildung auf dieser Seite einverstanden ist, bitte ich um eine entsprechende Info und ich werde das Bild / die Bilder unverzüglich entfernen. Vielen Dank für Ihr Verständnis)

Aufgrund der Corona Krise – ich nenne es absichtlich keine Pandemie sondern eine Krise, weil es offensichtlich keine Pandemie ist, auch wenn uns die Politiker das glauben machen wollen – aufgrund dieser Krise also, hatte schon seit längerer Zeit kein Hippiemarkt mehr im Club Punta Arabi stattgefunden. Seit 1973 fand jeden Mittwoch der Hippiemarkt im Punta Arabi statt und das mit großer Begeisterung, sowohl der Besucher wie auch der Händler, die dort in großer Anzahl vertreten waren – 600 Stände an der Zahl.

Nachdem es einige Lockerungen der Corona Krise gab, fand also heute wieder zum ersten Mal der traditionelle Hippie Markt im Punta Arabi statt, allerdings durften nur 400 Händler ihren Stand aufbauen, damit das Gedränge nicht all zu dicht werden sollte.

Der Club Punta Arabi war vor 39 Jahren mein erster Kontakt mit meiner Trauminsel Ibiza. Damals war ich allerdings gar nicht so begeistert, hier her zu kommen. Meine Freundin Susi, das heißt eigentlich meine damalige Verlobte Susi, wollte unbedingt mal einen Club-Urlaub machen. Auf diesen Ringelpietz mit Anfassen hatte ich aber so gar keinen Bock. Die ganzen Oberwichtigen wie sie sich gegenseitig die Eier schaukeln – was für ein Graus. Aber hey, hat jemand schon mal versucht, den Urlaubswunsch seiner Liebsten zu vereiteln und stattdessen einen Urlaub auf der Rennstrecke vorzuschlagen? So etwas macht man nur, wenn man hochgradig suizidgefährdet ist. Kein normaler Mann könnte ein derartiges Gezeter und Gegackere aushalten, das den ganzen Urlaub hindurch entstehen würde.

Mir blieb also keine Wahl und so gingen wir zusammen in ein Neckermann Reisebüro, um einen Cluburlaub im Club Punta Arabi auf Ibiza zu buchen – natürlich all inclusive. In meiner Verzweiflung hatte ich im Prospekt eine rettende Entdeckung gemacht. Die Drinks an der Pool Bar waren tagsüber kostenlos. Sauber, dachte ich mir, dann hab ich ab Mittag ne Gesichtslähmung und kann das Spektakel am Pool, das auf mich zukommen würde, besser ertragen.

Im Club Punta Arabi angekommen musste ich feststellen, die Anlage als solches ist wunderschön, eine der schönsten Anlagen auf Ibiza. Die Architektur ist im ibizenkischen Stil gehalten und zwischen den Häusern gab es jede Menge Pinien, somit waren die Bungalows tagsüber in kühlenden Schatten gehüllt. Von außen betrachtet ließ es sich kaum erkennen, aber hier gab es keine klassischen Hotelzimmer, sondern einzelne Bungalows, die ineinander verschachtelt waren, aber trotzdem nicht chaotisch wirkten, sondern harmonisch und aufgeräumt.

Natürlich fehlte auch der versprochene Pool nicht. Ja, ja, der Pool, der hatte es in sich. Eigentlich war es ein wunderschöner Pool und die versprochene Bar am Pool glänzte auch im gleißenden Sonnenlicht. Sehr idyllisch also, wie man sieht.

Der Pool war zwar der Gleiche, wie er auch im Prospekt abgebildet war, aber was die Gruppenkuschler draus gemacht haben, war einfach nur grausam. Ganz ehrlich, kann man sowas völlig nüchtern aushalten? Nein, kann man nicht, braucht man aber auch nicht, denn die Drinks sind ja kostenlos, hehe.

Das ging jeden gottverdammten Tag so. Aber wie mir mal jemand erzählt hat, ist jeden Tag ein Rausch auch ein geregeltes Leben. Und genau so hab ich diese Situation geregelt. Schon bald kannte mich der Barkeeper beim Namen und wusste auch bestens, zu welcher Uhrzeit ein passender Drink fällig war. Salut!

Ich bin damals schon immer früh am Morgen wach und fit gewesen, weil ich bis heute nicht wirklich viel Schlaf brauche. So bin ich also jeden Morgen, während Susi noch tief und fest schlummerte, losgezogen und hab die Insel im näheren Umfeld erkundet. Da war Es Canar, die Cala Pada und Sa Caleta sowie ein kleines Stück weiter weg die Cala Nova. Einen Tag bin ich nach Süden gegangen und den anderen Tag nach Norden. So hab ich täglich meine Richtung gewechselt und bin jeden Tag ein Stückchen weiter gegangen. Als ich zu Fuß die Schönheit der Insel für mich entdeckte und in welcher Anmut die Buchten in der aufgehenden Sonne glitzerten, war es um mich geschehen. Seit dieser Zeit bin ich unsterblich in diese unvergleichbare Insel verliebt.

Nun aber zurück zur Gegenwart. Heute findet also endlich wieder der Hippie Markt im Punta Arabi statt. Weil die Anlage, wie schon weiter oben beschrieben, wunderschön und groß angelegt ist, eignet sie sich auch bestens seit 1973 für den Hippie Markt. Seit 1985 gibt es noch einen weiteren Hippie Markt auf Ibiza, im Las Dalias in San Carlos. Jeden Samstag ist dort von 10 bis 20 Uhr die Hölle los. Wem es tagsüber zu heiß ist, kann seit 2005 am Sonntag, Montag und Dienstag von 19 bis 0.30 Uhr auf dem Night Market auch im Las Dalias seine nächtlichen Runden drehen, ohne in der Hitze des Tages dahin zu schmelzen.

Aber wie immer ist das Original auch das Beste und das ist seit 1973 der Hippie Markt im Punta Arabi, der nun endlich wieder eröffnet.

Viele Leute sind damals hier geblieben und sind auch immer noch da. Allerdings leben inzwischen sehr viele von ihnen am Existenzminimum. Der gesamte Hippie Markt lebt ausschließlich vom Tourismus. Es ist nun bereits das zweite Jahr, dass die Corona Krise die Wirtschaft zerstört. Der Club Punta Arabi ist für den Tourismus geschlossen und wenn man den Gerüchten Glauben schenken will, steht der Club kurz vor der Pleite, wie viele andere touristische Einrichtungen. Nur der Hippie Markt öffnet heute auf dem Gelände des Clubs seine Pforten.

Zum Glück hat der Mensch die Fähigkeit, seine Fantasie und Erinnerungskraft zu nutzen, wenn die Realität an Attraktivität verliert. Deshalb poste ich hier mal einige Impressionen aus der Vergangenheit, die daran erinnern sollen, was uns inzwischen genommen wurde. Die Entscheidung von wem uns das genommen wurde überlasse ich jedem selbst. Aber man sollte dabei nicht vergessen, dass wir trotz der angeblich heftigen, globalen Pandemie keine unzähligen Toten begraben müssen und die Influenza jährlich immer noch wesentlich mehr Todesopfer fordert, als COVID-19 jemals gefordert hat. Noch nie hatten wir wegen der Influenza Maskenpflicht oder Lockdowns, obwohl seit Jahrzehnten die Influenza jährlich die meisten Todesopfer fordert. Was läuft hier falsch, darüber sollte jeder mal nachdenken und etwas kritischer den Menschen gegenüber stehen, die aus Macht- oder Geldgier ganz bestimmte Berufe gewählt haben und diese auch ausüben. Die Politik ist weder eine caritative Vereinigung noch sind die Ämter ehrenamtlich. Hier geht es ausschließlich um Macht und Geld und genau aus diesem Grund sollte man speziell in diesem Bereich den Leuten und deren Aussagen eher kritisch als gutgläubig gegenüber stehen. Ich greife hier niemanden persönlich an noch möchte ich medizinische Risiken verunglimpfen. Alles hier publizierte spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wider und erhebt keinerlei Anspruch auf rechtliche Relevanz oder Vollständigkeit.

Jetzt aber Schluss mit dieser Farce und lieber hin zu den angekündigten Bildern aus vergangenen Tagen.

Mit diesen schönen Erinnerungen im Kopf schlenderte ich über den Hippie Markt. Natürlich tauchten auch die Erinnerungen an meine erste Begegnung mit Ibiza wieder in meinem Gedächtnis auf. Erstaunlich war, dass sich die Club Anlage seit 39 Jahren nicht verändert hatte. Alles war genau wie damals. Wer soll sich nur um den Erhalt des Clubs kümmern, wenn das mit dem kastrierten Tourismus so weiter geht? Mit dermaßen signifikanten Umsatzeinbußen ist hier bald Schluss mit lustig und das wäre endlos schade.

Ich habe mich noch umgesehen nach Mitbringsel und bin auch fündig geworden. Nachdem die Sachen hier doch sehr speziell sind, wusste ich gar nicht so recht, wofür ich mich entscheiden sollte. Mit T-Shirts kann man eigentlich nicht all zu viel falsch machen, auch wenn sich bei den Motiven eine gewisse Extravaganz nicht leugnen lässt. Na ja, wird schon schief gehen.

Am Abend haben Willy und Schorsch gegrillt und mich wie immer dazu eingeladen. Aber nachdem ich etliche Stunden auf den Beinen war, musste ich mich einfach hinlegen und leider wieder absagen, weil auch das Oxy inzwischen nicht mehr wirkte. Außerdem kam am nächsten Tag mein lieber Freund Heinz hier an und da wollte ich natürlich unbedingt so fit wie möglich sein.

Deshalb gab es noch im Liegen ein Betthupferl in Form einer Dose Estrella und dazu noch ein paar Züge aus meinem Verdampfer. Das war die beste Voraussetzung, dass ich am nächsten Tag wieder fit bin. Na dann gute Nacht.

Hier kommt dann der Heinz…

Wash and wash…

So wunderschön der gestrige Tag auch war, er hing mir immer noch in den Knochen. Ich dachte, es ist an der Zeit, einen ruhigen Tag einzulegen. Also machte ich keine großen Sprünge, sondern nutzte die Zeit, um Wäsche zu waschen und mein Zimmer mal kurz durch zu putzen. Zwischendurch habe ich immer wieder mal an meinem Blog weiter geschrieben. Die Wascherei war diesmal bei Weitem nicht so anstrengend, wie das letzte Mal. Nachdem jetzt Schorsch wieder hier war, konnte ich die Waschmaschine und den Trockner nutzen. So hab ich die Wäsche fertig zum Einräumen wieder zurück bekommen. Ein Luxus, den ich so gar nicht gewohnt bin. 😉

Obwohl ich an diesem Tag sonst nichts gemacht hatte, ist die Zeit dennoch wie im Flug vergangen. Ein Tag war früher für mich eine Zeiteinheit, in der ich das Gefühl hatte, dass ich ein Haus bauen könne. Heute geht ein Tag vorbei, noch bevor ich bemerkt habe, dass er überhaupt begonnen hat. Irgendwie ist mir das Gefühl von früher viel lieber und ich vermisse es wirklich sehr. Dadurch, dass ein Tag inzwischen so schnell vorbei ist, hat man immer das Gefühl, dass man zu langsam ist bzw. fühlt man sich genötigt, immer noch mehr zu machen, nur um das Pensum zu erfüllen, das man von früher noch im Kopf hat. Für mich ist es wirklich schwer, damit umzugehen, dass meine Leistungsfähigkeit inzwischen dermaßen eingeschränkt ist. Aber ich arbeite ständig an mir, die neue Situation zu akzeptieren und Alternativen zu entwickeln, weil es eben der Lauf der Dinge ist und niemand diese Entwicklung beim älter und kränker werden aufhalten kann.

Man muss einfach lernen, dass man sich weniger vornimmt und auch wenn man immer weniger schafft als früher, sollte man trotzdem stolz auf sich sein, dass man überhaupt noch was geschafft hat. Sehr viele Menschen werden bei der stetigen Leistungsabnahme lethargisch und fallen in ein tiefes Loch. Manchmal reicht dafür schon der Ruhestand, wenn man auf einmal keiner regelmäßigen Verpflichtung mehr nachkommen muss und sich das Gefühl einstellt, dass man nicht mehr gebraucht wird. Auf einmal ist man selbst dafür verantwortlich, was man mit seiner Zeit anfängt. Um so schwieriger wird das Ganze, wenn man ein Mensch ist, der daran gewöhnt war, auch die höchsten und ehrgeizigsten Ziele zu erreichen. Wenn man über Jahrzehnte auch die schwierigsten Situation gemeistert hat und täglich große Herausforderungen bestanden hat, gewöhnt man sich daran, dass man gewinnt. Wenn dann auf einmal die kleinen Selbstverständlichkeiten zu unüberwindbaren Herausforderungen mutieren, kann man das nicht einfach akzeptieren. Dadurch setzt man sich derartig unter Druck, dass man daran zerbrechen kann. Aber hey, letztendlich ist es das eigene Kopfkino, das einem das Leben schwerer macht, als es eigentlich ist. Also, Kino ausschalten und sich wieder des Lebens freuen. 😉 Wenn es dann Menschen im vertrauten Umfeld gibt, die einem alles ausreden wollen oder einem zu verstehen geben, dass man dies und das nicht mehr schaffen kann, sollte man diesen Leuten einen fetten Arschtritt verpassen und zwar dermaßen fett, dass sie sich entweder in der Umlaufbahn des Mondes wiederfinden oder sie schlagartig kapieren, wie sadistisch und destruktiv ihr Verhalten eigentlich ist. Aber dieses Thema ist so komplex, dass ich vielleicht ein separates Buch darüber schreiben werde.

Sodala, jetzt weiß ich gar nicht, warum ich überhaupt auf diese Thema gekommen bin und darüber geschrieben habe. Hmm, offenbar scheint es mir sehr wichtig zu sein.

Nachdem ich an diesem Tag das Casa Capitano nicht verlassen hatte, passen ein paar Bilder davon ganz gut, um den Tag abzuschließen.

Und weiter geht’s zum nächsten Tag…

Eine Tour zum Träumen.

Ein neuer Tag, ein neues Glück. Heute ging es mir schon viel besser als gestern. Für den Iron Man wird es wohl noch nicht reichen, na dann schreib ich halt an meinem Blog weiter. Währen ich meinen Kaffee schlürfte und intensiv versuchte, mich an die erlebten Geschehnisse zu erinnern, bekam so richtig Lust eine geplante Tour zu fahren. Vor einiger Zeit hatte ich mir die App Calimoto zugelegt, die speziell für Bikes Zufallsrouten erstellt. Dabei lässt sich sogar einstellen, wie kurvig die Route sein soll und ob es eine von A nach B Route sein soll oder ein Rundkurs, bei dem sich einstellen lässt, in welche Himmelsrichtung die Reise gehen soll und wie lange die Route in etwa sein soll. Bei beiden Modi lassen sich beliebig viele Waypoints erstellen. Selbstverständlich lassen sich die Routen dann im Navi Modus abfahren und wenn man möchte, gibt es sogar gesprochene Ansagen.

Obwohl Calimoto gerade zu Beginn einer Route, wenn diese etwas länger ist (> 100 km), total rumzickt und teilweise so stockend aktualisiert, dass man danach definitiv nicht fahren kann, verwende ich sie. Es gibt einfach keine vergleichbare Alternative. Teilweise dauert es einige Minuten, bis es richtig funktioniert. Wenn man die ersten Kilometer einer Route nicht auswendig kennt, hat man keine Chance, entlang der Route zu fahren. Manchmal hilft es auch, mehrere Male kurz aufeinander den Navigations-Modus zu pausieren und gleich wieder zu starten. Na ja, egal, denn wenn endlich alles so funktioniert, wie es soll, ist Calimoto einfach traumhaft.

Ich ließ also Calimoto einen Rundkurs erstellen und das kam dabei heraus:

Grand Prix Ibiza

Den einen oder anderen Waypoint hab ich selbst hinzugefügt. Calimoto kennt natürlich die Örtlichkeiten und Sehenswürdigkeiten nicht – zumindest nicht überall auf der Welt.

Mittags läutete ich wie ich jeden Tag (außer gestern 😉) meine Pause ein. Es gab eine römische Brotzeit, römisch weil im Liegen 😁, mit einem leckeren Estrella – blond und eiskalt. Auf meinem Tablet gab es dazu eine Folge Hubert und Staller und als ich mit dem Essen fertig war, bin ich tatsächlich eingenickt. Als der Schlusstitel mit Musik von Hubert und Staller lief, bin ich wieder aufgewacht. Weil ich heute noch eine größere Tour fahren möchte, gabs mein Oxy für den Nachmittag schon jetzt. Wenn das in einer Stunde wirkt, ist es 15 Uhr, eine gute Zeit, um mich fertig zu machen.

So gegen 16 Uhr bin ich dann losgefahren. Von der Fahrt als solches konnte ich leider nicht viele Bilder machen, weil das ewige Anhalten und Fotografieren sehr zeitraubend ist und meine geplante Tour dafür nicht geeignet war, wenn ich noch am selben Tag wieder in Santa Eularia zurück sein möchte.

Mein erster Halt um ein paar Bilder zu schießen war bei Port de Porroig. Das liegt im Süden der Insel und ist einer der besten und schönsten Ankerplätze, wenn man die Insel von der Wasserseite aus erforscht.

Weiter entlang meiner Route führte der Weg durch Sant Josep zum südwestlichsten Punkt der Insel, nach Cala d’Hort.

Die Tour war so wunderschön, dass die Zeit viel zu schnell vergangen ist und es schon bald dunkel wurde. Nach Sant Antoni bin ich noch Richtung San Mateu gefahren, aber auf dem Weg dort hin, habe ich meine Tour abgebrochen, weil es schon stockfinster war. So bin ich also wieder Richtung Santa Eularia gefahren. Dort angekommen war es schon Nacht und das Kunstmuseum, der höchste Punkt in Santa Eularia, war hell erleuchtet.

Zurück zu meinem Turm in S’Argamassa war es nur noch ein Katzensprung. Zuhause angekommen musste ich nur noch in meinen Turm klettern, um mich langsam ins Bett sinken zu lassen und mit den wunderschönen Impressionen vor meinem inneren Auge den Tag zu beschließen. Mein Verdampfer hat mir dann die Sinne vernebelt und ich mit den traumhaften Bildern im Kopf eingeschlafen.

Hier wird sich am nächsten Tag der Nebel hoffentlich wieder lichten…

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